Konzert-Premiere: Als Salzburg wieder zur Kulturstadt wurde
Die Salzburger Festspiele hatten vergangene Woche mit der Ankündigung ihrer Austragung österreichweit für Aufsehen gesorgt. Das kulturelle Leben in Salzburg nach den Corona-Beschränkungen küsste aber der kleine Jazzklub Jazzit wach. Lokale Musiker ließen am Dienstag erstmals nach zweieinhalb Monaten bei freiem Eintritt wieder die Instrumente für Publikum erklingen.
„Master Blaster“ von Stevie Wonder war das erste Stück, das es in Salzburg wieder zu hören gab, dargeboten vom Franz Trattner Project, einer siebenköpfigen Band rund um den Salzburger Schlagzeuger. Das Publikum – 70 Zuhörer im bestuhlten Saal – reagierte euphorisch. Ausgehungert und dankbar auch für reduzierten Kulturgenuss.
Anders als vor Corona
Denn im Vergleich zur Vor-Corona-Zeit war doch einiges anders. Man wurde mit Maske zum Sitzplatz geführt. Der beschwingte Gang zur Bar entfiel ebenfalls, Getränke wurden serviert. Und statt hunderter Stehplätze im Saal gab es rund 70 Sitzplätze, 24 davon mit Tisch.
Der kulturelle Neustart erfolgte durch die Basis. Bei Trattners „Open Mic Project“ steht die Bühne jedem offen. Das tut der Qualität keinen Abbruch, das Publikum war bei der professionellen Sängerin Stella Jones gleichermaßen euphorisch wie bei jenen jungen Sängerinnen, die sich ans Mikrofon wagten. Die Sprunghaftigkeit der kulturellen Corona-Maßnahmen ließ den Neustart praktisch nur für regionale Initiativen zu.
„Auch für uns kam das total überraschend“, erzählt Trattner. „Wir haben das innerhalb von sieben Tagen organisiert. Als ich ausgeschickt habe, es geht wieder los, haben alle gejubelt“, sagt er. Das Jazzit hat nun laufend Konzerte im Programm, die alljährliche Sommerpause soll heuer entfallen.
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