Koalitionspartner widerspricht Kaiser: Nein zu Flüchtlingsaufnahme

KÄRNTEN: AUFTAKTVERANSTALTUNG ZUM JUBILÄUMSJAHR 100 JAHRE KÄRNTNER VOLKSABSTIMMUNG: "CARINTHIJA 2020 - EIN LAND SAGT JA" - KAISER / GRUBER
Kärntens Regierung liegt aufrund Peter Kaisers Vorschlag, Flüchtlinge aus Moria aufzunehmen, erstmals im Clinch.

Nach dem Brand im Flüchtlingslager Moria auf der griechischen Insel Lesbos hat der Kärntner Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) am Donnerstag in einer Aussendung verkündet, dass Kärnten weiter bereit wäre, Kinder "aus der Hölle von Moria" aufzunehmen.

Dass Kärnten in dieser Hinsicht ein dehnbarer Begriff ist, zeigte die postwendende Antwort des Koalitionspartners. ÖVP-Landesparteiobmann Martin Gruber gab in einer Aussendung zu verstehen: Der Vorschlag sei die Meinung "der SPÖ Kärnten und definitiv nicht die Meinung der gesamten Kärntner Landesregierung."

Klar gegen Aufnahme

Er sei "klar gegen eine Aufnahme von Flüchtlingen aus Moria", erklärte der ÖVP-Landesrat weiter, er halte es auch für falsch, "die einheitliche Position Österreichs aus parteitaktischen Gründen zu gefährden". Die Bundesregierung gehe den richtigen Weg, für rasche Unterstützung vor Ort zu sorgen, "aber keine neuen Anreize für Schlepper" zu schaffen.

Unterstützung erhält Gruber dabei von FPÖ-Landesparteiobmann Gernot Darmann: Mit seiner Bereitschaft, "Migranten" aus Moria aufnehmen zu wollen, unterstütze Kaiser "die Schleppermafia", zudem habe man in Österreich "die Baustellen des Jahres 2015" noch nicht aufgearbeitet, sagte Darmann am Donnerstag bei einer Pressekonferenz.

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