Menschen ohne Licht: Erste Stromabschaltung in Kärnten

Menschen ohne Licht: Erste Stromabschaltung in Kärnten
Rund 900 Haushalten wird heute von der Kelag der Strom abgeschaltet. Wie dies vor sich geht.

Nun hat er begonnen: Der vertragslose Zustand für rund 900 Haushalte, die zuletzt beim Kärntner Landesenergieversorgers Kelag ihren Strom bezogen haben.

Wie berichtet, kündigte die Kelag im September 40.000 Stromlieferverträge. Die Kunden hatten bis gestern Zeit einen neuen Vertrag bei der Kelag, zu einem höheren Tarif, oder bei einem anderen Energieanbieter abzuschließen.

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"Wir schalten den Strom aber nicht einfach so ab, sondern haben zuvor nochmals mit allen Kunden Kontakt aufgenommen. Nur wenn wir jemanden erreicht haben, schalten die Kärnten Netz den Strom ab", erklärt Konzernsprecher Josef Stocker im KURIER-Gespräch.

Ende Oktober belief sich die Anzahl der Kunden ohne gültigen Stromliefervertrag noch auf 5.000, Ende vergangener Woche waren es 2.000, nun 900. "Wir haben eine sinkende Tendenz", sagt Stocker.

Wie Stromabschaltung vor sich geht

Die Abschaltung erfolgt schrittweise. Soll heißen, nicht alle Haushalte gehen gleichzeitig vom Netz. Den Betroffenen wird entweder aus der Ferne - so sie einen Smartmeter besitzen - der Strom abgestellt, oder ein Mitarbeiter des Netzbetreibers stattet einen persönlichen Hausbesuch ab. 

Die Kelag selbst  hat 30 Mitarbeiter im Einsatz, um jene Kunden zu erreichen, die sich im vertragslosen Zustand befinden und sie zu informieren.

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Betroffen seien laut Stocker vor allem derzeit nicht bewohnte Zweitwohnsitze oder verlassene Liegenschaften. In Kärnten habe man laut Stocker versucht, die Kunden per Telefon oder Mail zu erreichen. Schließlich sei man sogar zu Hausbesuchen übergangen. Viele hätten aber offenbar die bevorstehene Stromabschaltung einfach nicht ernst genommen.

Meldet sich ein Kunde, der nun ohne Strom ist, bei der Kelag und schließt einen neuen Vertrag ab, wird ihm der Strom umgehend auch wieder aufgedreht. "Das ist meist ein Vorgang von wenigen Stunden", erklärt Stocker.

 Wer sich für einen anderen Anbieter entscheidet, muss mitunter mit Wartezeiten von bis zu zwei Wochen rechnen. 

Hinweis: Dieser Artikel wurde am 21.11 überarbeitet, da er teils fehlerhafte Informationen enthielt.

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