Keine österreichischen Erntehelfer: Privater Charterflug für Rumänen

Keine österreichischen Erntehelfer: Privater Charterflug für Rumänen
Marchfelder Spargelbauern fliegen Rumänen ein, weil Arbeitskräfte in Österreich Mangelware sind.

Die Spargelernte im Marchfeld ist mittlerweile voll im Gang, doch noch immer fehlen den Gemüse- und Obstbauern in Niederösterreich geschätzte 2.000 Erntehelfer. Hauptsächlich sollen nun rumänische Arbeiter diese Lücke füllen. Not macht bekanntlich erfinderisch. Mangels öffentlicher Hilfe setzen die Landwirte nun verstärkt auf Eigeninitiative.

„Wir werden 138 Schlüsselarbeitskräfte mit einem Charterflug von Sibiu nach Österreich bringen. Die rumänischen Behörden haben den Flug genehmigt, der Flieger sollte am Freitagnachmittag in Wien landen“, sagt Josef Keferböck, Geschäftsführer des Niederösterreichischen Gemüsebauverbandes zum KURIER. „Die ganze vertragliche Abwicklung hat aber ein Bauer aus dem Marchfeld übernommen.“ Der Flug und alle damit verbundenen Kosten werden von Landwirten aus Niederösterreich bezahlt. Pro Erntehelfer kostet das mehrere Hundert Euro.

Zuvor hatten die Bauern und die Erntehelfer alle notwendigen Dokumente vorgelegt: Dienstvertrag, Meldezettel, Schlüsselarbeitskraft-Bestätigung und ärztliches Attest samt Übersetzung auf Englisch.

Virus-Test

„Die Leute werden schon am Flughafen auf das Coronavirus getestet, das Ergebnis hat man dann ein, zwei Tage später“, sagt Keferböck zum KURIER. „Sie kommen dann im Betrieb in Heim-Quarantäne. Ist der Test negativ, wird die Quarantäne aufgehoben.“

Ist der Test positiv, müssen sie im Agrarbetrieb in Isolation bleiben. Auch die Covid-19-Tests werden von den Marchfelder Landwirten finanziert.

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