Sprit aus Pflanzenöl gewonnen
Aktuell fahren Teile der Pisten-Flotte mit HVO-Kraftstoff, eine Art Biodiesel aus hydrierten Pflanzenölen: „Der Test betrifft eine ganze Bergseite“, informiert Hettegger. Leistungsdaten bei unterschiedlichen Temperaturen und Bedingungen werden gerade erhoben. „Auch wenn es noch eine frühe Phase ist, es ist wichtig, einmal ins Tun zu kommen.“
Initiativen in eine möglichst grüne Zukunft sind vielschichtig: Energiesparpotenzial bringen auch digitale Daten zu Schneehöhen, die direkt ins Führerhaus der Pistenraupen geliefert werden.
Jede Delle oder Kuppe scheint auf. „Hier sieht man, dass wir direkt unter der Kette 1,47 Meter Schnee haben“, erklärt Christoph. Die Technik soll verhindern, dass unnötig viel Schnee aus den knapp tausend Kanonen und Lanzen im Gebiet gepulvert wird. „Es ist wie das Anfertigen einer Tortenglasur“, vergleicht Hettegger.
Sind Schneekanonen nicht generell Energiefresser?
„Der Schnee ist die wirtschaftliche Grundlage. Man muss Aufwand und Nutzen abwägen.“ Ein Kühlhaus oder eine Fritteuse würden auch nicht gleich als Energiefresser verteufelt werden, meint er. Ernstgemeinte Bestrebungen statt oberflächlicher Werbeinitiativen sind ihm ein Anliegen. Sogar ein wissenschaftlicher Klimabeirat mit internationalen Experten wurde im Snow Space Salzburg installiert.
Die Maßnahmen gehen weit über technischen Umweltschutz hinaus. Wird Skisport überhaupt überleben? „Ja, da bin ich fest überzeugt.“ Das Skigebiet spricht sich auch gegen kulinarische Auswüchse auf Hütten aus: Serviert wird zumeist Regionales, wie Kasnocken mit selbst hergestelltem Käse.
Der überwiegende Anteil des CO2-Ausstoßes im Wintersport, nämlich mindestens 70 Prozent, entfällt auf die Anreise der Gäste: Auch hier will man gegensteuern. Ehrgeiziges Ziel: Bis zur Saison 2025/26 sollen rund 20 Prozent klimaschonend zu den Talstationen kommen.
Gratis-Anreise mit Öffis
Erster Vorstoß: Aus dem gesamten Bundesland ist eine Gratis-Anreise mit Öffis möglich. Nach den Semesterferien soll es dazu Nutzungsdaten geben. Noch bremse die Bequemlichkeit.
Der Umweltgedanke beschäftigt längst nicht nur im Snow Space Salzburg. Auch die Bergbahnen Gastein setzen beim Gästeverhalten an: Eine Kooperation mit den ÖBB wurde gestartet. Wer ein Kombi-Bahnticket bestellt, kauft den Skipass mit.
Für Klimaticket-Fahrer gibt es Rabatte. „Wir profitieren von unserer Nähe zur Bahn“, so Vorstand Franz Schafflinger. Wie ernst gemeint sind „grünen Ideen“? „Maßnahmen müssen jetzt greifen. Es wirkt ja nicht von heute auf morgen.“ Die Bergbahnen wollen künftig auch möglichst viel Energie selbst erzeugen. Läuft alles nach Plan, könnten ab nächster Saison am Parkplatz der Schlossalm Solarbäume Strom liefern.
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