Kärnten: Schlammlawine rollte durch Millstatt

Ein gelbes Gebäude ist von einer Schlammlawine bedeckt; Feuerwehrleute stehen daneben.
Erneut heftige Regenfälle: Einsatzkräfte in der Steiermark, NÖ und Kärnten kommen nicht zur Ruhe.

Die heftigen Regenfälle halten die Einsatzkräfte in Kärnten, Niederösterreich und der Steiermark weiter auf Trab: Im Kärntner Ort Millstatt (Bezirk Spittal) hat ein heftiges Gewitter in der Nacht auf Mittwoch eine lokale Überschwemmung ausgelöst. Laut Polizeiangaben trat der Großdombrabach über das Ufer. Dabei wurde ein Anwesen vermurt und ein Einkaufsmarkt teilweise überflutet. Zudem wurden einige Gemeindestraßen und die Kleindombra Landesstraße (L17a) überflutet und vermurt. Ursache dürfte eine defekte Muffe der provisorischen Umleitung des Bachs gewesen sein, berichtet die Feuerwehr.

Laut ORF Kärnten wurden durch eine Hangrutschung 500 bis 600 Kubikmeter Erdreich wurden in das Ortszentrum von Millstatt geschwemmt. Die Höhe des Sachschadens war vorerst nicht bekannt.

Steiermark: Zu wenige Rückhaltebecken

Auch im Raum Graz, wo in der Nacht auf Dienstag schwere Regenfälle zu massiven Überschwemmungen und lokalen Murenabgängen geführt haben, arbeitet die Feuerwehr auf Hochtouren an der Beseitigung der Flutschäden (siehe Bilder unten). Unterdessen ist in der Steiermark erneut eine Diskussion um Rückhaltebecken aufgeflammt. Der Andritzer Bezirksvorsteher Johann Obenaus übt gegenüber dem ORF Steiermark Kritik: Für einen besseren Hochwasserschutz fehle es schlicht und ergreifend an weiteren Rückhaltebecken.

Überschwemmung in einem Wohngebiet, Häuser stehen im trüben Wasser.
APA12633436-2 - 07052013 - PACHERN - ÖSTERREICH: ZU APA 0032 CI - Eine Luftaufnahme von überfluteten Feldern und Straßen in Pachern (Bezirk Hart) nachdem starke Regenfälle am Dienstag, 7. Mai 2013, in der Steiermark und im Großraum Graz zu großflächigen Überschwemmungen und vereinzelten Murenabgängen geführt haben. Dutzende Keller und Garagen wurden überflutet, Straßen blockiert und auch die öffentlichen Verkehrsmittel waren betroffen. +++ WIR WEISEN AUSDRÜCKLICH DARAUF HIN, DASS EINE VERWENDUNG DES BILDES AUS MEDIEN- UND/ODER URHEBERRECHTLICHEN GRÜNDEN AUSSCHLIESSLICH IM ZUSAMMENHANG MIT DEM ANGEFÜHRTEN ZWECK ERFOLGEN DARF - VOLLSTÄNDIGE COPYRIGHTNENNUNG VERPFLICHTEND +++ APA-FOTO: BFV GU/BUCHGRABER

Die Becken sammeln das Hochwasser und sollen zumindest einen Teil der Unwetterkatastrophen verhindern. Gebaut werden sie vom Bund, doch für die Erhaltung sind die Gemeinden zuständig. Das wurde in den vergangenen Jahren, in denen es immer wieder Hochwasser und Überschwemmungen gab, zunehmend zum finanziellen Problem. In der Steiermark existieren derzeit 132 solcher Rückhaltebecken, fünf werden gerade gebaut, 25 weitere sind in Planung.

"Wir wissen, dass wir in der Steiermark noch etwa 50 Rückhaltebecken brauchen, und das vor allem in den Ballungszentren", sagt Rudolf Hornich, der Landeskoordinator für Hochwasserrisikomanagement. Man habe jedoch nur ein Budget von rund 40 Mio. Euro zur Verfügung - die Prioritätenliste könne dadurch nur Schritt für Schritt abgearbeitet werden.

Erneut heftige Unwetter in NÖ

Heftige Regenfälle haben am späten Montagabend auch die Feuerwehr in den niederösterreichischen Bezirken Amstetten und Neunkirchen auf Trab gehalten. Insgesamt 42 Einsätze mussten gefahren werden. Keller waren überflutet, Straßen verschlammt, teilte Franz Resperger, Sprecher des Landeskommandos, auf Anfrage mit.

Feuerwehrleute stehen in einer überfluteten Straße mit einem Feuerwehrwagen.

„Überall das selbe Bild: Vermurte Straßen, Verklausungen bei Bachbrücken und verstopfte Kanäle“, lautete die Lagemeldung nach 17 Uhr aus der Amstettener Einsatzzentrale der Feuerwehr. In Aschbach, Greinsfurth, im Stadtgebiet von Amstetten, in Preinsbach und in Euratsfeld wurden Einsätze gemeldet. In der Gemeinde Viehdorf wurden in Berging die Äcker auf einem Hang abgeschwemmt, eine Landesstraße mit Schlamm und Hagel vermurt und der Stall eines Bauernhofes überflutet. Vor allem die frischen Maisfelder wurden von den Regengüssen ausgeschwemmt.

Im Bezirk Amstetten rückten 16 Feuerwehren aus, im Bezirk Neunkirchen drei. Insgesamt standen 210 Mann im Einsatz.

Sonne am Feiertag, aber Regen am Wochenende

Am Mittwoch sollen erneut kräftige Schauer über dem Osten niedergehen, "aber nicht mehr so arg", so ein Meteorologe der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG). Zum Ausgleich wird am Donnerstag in ganz Österreich sonniges und trockenes Wetter überwiegen, die Thermometer könnten somit auf 20 bis 26 Grad klettern. Danach trübt es sich jedoch wieder ein und das gesamte Wochenende wird scheußlich verregnet.

Zum aktuellen Wetter aus Ihrer Region

Kommentare