„Jetzt bin ich ein Mörder“: Frau im Drogenrausch erschlagen

Der Verurteilte wird abgeführt.
15 Jahre Haft und Einweisung für 21-Jährigen, der Freundin tot prügelte.

Es sind Schreie, die durch Mark und Bein gehen. Mit verzerrtem Gesicht tritt ein 20-Jähriger auf sein Opfer ein. Dabei brüllt er unverständlich, ehe er filmende Zeugen wahrnimmt und die 46-Jährige zurück in die Wohnung schleift. All das und noch mehr wurde den Geschworenen – und einigen Angehörigen – am Montag am Wiener Landesgericht zugemutet.

Dort musste sich ein 21-Jähriger verantworten, weil er im Februar im Drogenrausch eine Freundin erschlagen haben soll. „Mit bloßen Händen und beispielloser Grausamkeit“, wie die Staatsanwältin festhielt. Was sie damit meint: Im Gesicht des Opfers war so gut wie jeder Knochen gebrochen.

Der junge Mann, der sich noch am Tatort – von dem ebenfalls Fotos gezeigt wurden – widerstandslos festnehmen ließ, war von Anfang an geständig: „Jetzt ist sie tot, ich bin ein Mörder“, sagte er zu den Polizisten.

Sex und Drogen

Am Montag bestätigte er, die Frau unter Einfluss von Amphetamin, Kokain und einer psychischen Störung getötet zu haben – warum, wisse er nicht. Sie habe ihn attackiert, danach könne er sich nur an Fragmente erinnern. „Es war keine Notwehr, ich habe überreagiert“, sagte 21-Jährige, der während der Verhandlung mit Bildern seiner blutverschmierten Hände konfrontiert wurde. „Wozu diente das Treffen?“, fragte der Richter. „Sex und Drogen“, antwortete der Angeklagte nüchtern.

Generell zeigte der Schulabbrecher kaum Emotionen. Er leidet seit der Kindheit an einer Persönlichkeitsstörung. In der Jugend folgten Drogen: „Irgendwann blieb ich an der Nadel hängen. Sie verfolgt mich bis heute“, sagte er.

Laut Gerichtsgutachter Peter Hoffmann eine extrem ungünstige Kombination: „Die Chance, dass er clean bleibt, liegt bei unter fünf Prozent“, erklärte der Psychiater – demnach bestehe weiterhin die Gefahr schwerer Straftaten.

Hoffmann zufolge injizierte sich der 21-Jährige Drogen, „die sich sonst niemand spritzt“. Er habe eine regelrechte Gier entwickelt. Zahlreiche Spitals- und Therapieaufenthalte waren die Folge. Bei einem davon lernte er das spätere Opfer kennen. Dieses mietete schließlich in der Leopoldstadt ein „Airbnb“-Apartment für das verhängnisvolle Date.

Die Geschworenen waren sich nach kurzer Beratung einig: Der Mann wurde zu 15 Jahren Haft verurteilt und in einem forensisch-therapeutischen Zentrum untergebracht – nicht rechtskräftig.

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