Illegaler Welpenhandel florierte während Pandemie auch in Österreich

Illegaler Welpenhandel florierte während Pandemie auch in Österreich
Laut Vier Pfoten sind Krankheiten bei Hunden, die über Social Media erworben wurden, wesentlich häufiger als bei legal erworbenen Tieren.

Während der Covid-Pandemie haben sich mehr Menschen als sonst einen Welpen zugelegt, und gar nicht wenige auf hinterfragenswürdigen Wegen, wie Vier Pfoten berichtet. "Die Menschen lassen sich leider viel zu sehr von den niedlichen Fotos in Online-Anzeigen beeinflussen. Sie treffen dann spontan eine Kaufentscheidung und gehen illegalen Welpenhändlern in die Falle", sagte Kampagnenleiterin Veronika Weissenböck. Oft seien solche Tiere krank, viele würden sogar sterben.

37 Prozent mit gesundheitlichen Problemen

Rund 30 Prozent der rund 250 Teilnehmenden aus Österreich an einer Studie in mehreren Ländern kauften einen Welpen, der unter sechs Wochen alt war. 37 Prozent der Hunde, deren Alter beim Kauf unter dem gesetzlichen Mindestalter von acht Wochen lag, hatten gesundheitliche Probleme. 24 Prozent derjenigen, die Krankheiten bei ihrem Tier feststellten, hatten ihn über Instagram erworben. Die Umfrage wurde in Österreich, Deutschland, der Schweiz, den Niederlanden, dem Vereinigten Königreich, Belgien und Bulgarien mit insgesamt 2.284 Personen durchgeführt, die sich im fraglichen Zeitraum einen jungen Hund gekauft hatten.

Für 72 Prozent aller Befragten war die Motivation für einen Hund als Haustier während der Corona-Lockdowns gestiegen, berichteten die Vier Pfoten. Die beliebteste Hunderasse hierzulande war in dieser Zeit der Golden Retriever. Gut ein Viertel der damals gekauften Retriever-Welpen zeigte laut der Umfrage rasch gesundheitliche Probleme.

Über Social Media erworben

Insgesamt 55 Prozent der erkrankten Welpen waren in den Teilnehmerländern über Social Media erworben worden. Instagram war mit 23 Prozent die häufigste Quelle.

In Österreich berichteten 38 Prozent all jener, die ihren Welpen über Social Media erworben haben, von gesundheitlichen Problemen. "Hier sehen wir die eindeutige Diskrepanz zwischen seriösen Züchtern und illegalen Welpenhändlern, die auf Social Media-Plattformen wegen fehlender Kontrollen ungehindert verkaufen können. Alleine 24 Prozent der österreichischen Hundehalter, deren Welpen krank wurden, haben als Bezugsquelle Instagram angegeben", sagte Weissenböck.

In Österreich dürfen nur behördlich gemeldete Züchter Tiere online verkaufen. Hunde aus dem Ausland können nach einer Novelle der Binnenmarktverordnung künftig ausschließlich mit einer gültigen Tollwutimpfung und somit erst ab der 16. Lebenswoche legal importiert werden.

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