Identitären-Unterstützer wird vom Land OÖ geehrt

25 honorige Persönlichkeiten wurden dieser Tage vom Land Oberösterreich geehrt. Wegen des Welsers Ralph Schäfer und dessen Anstreifens am Verbotsgesetz und seiner Gründung einer Bürgerwehr sind bereits die Wogen hochgegangen.
Der für Auszeichnungen zuständige ÖVP–Landesrat Wolfgang Hattmannsdorfer rechtfertigte die Ehrung Schäfers damit, dass keine strafrechtliche Verurteilung vorliege und dem Antrag eine schriftliche Distanzierung von sämtlichen gewalttätigen, fremdenfeindlichen oder rassistischen, sexistischen oder anderwärtig diskriminierenden Verhaltensweisen beiliege.
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Nun gerät Hattmannsdorfer neuerlich in Erklärungsnot. Denn mit dem FPÖ-Gemeinderat Sascha Grünsteidl ist ein weiterer FPÖ-Funktionär ausgezeichnet worden, dem nun eine Nähe zur Identitären Partei vorgeworfen wird.
Auf Vorschlag des Rings Freiheitlicher Jugendlicher, dem Silvio Hemmelmayr vorsteht. Der FPÖ-Funktionär hat mit seinem Auftritt bei den Identitären, bzw. deren Nachfolge-Organisation, mit einem Auftritt heuer im Sommer Bekanntheit erlangt.
FPÖ-Gemeinderat in Mauthausen
Grünsteidl, der just in Mauthausen als FPÖ-Gemeinderat tätig ist und lange Zeit als Obmann der Freiheitlichen Jugend im Bezirk Perg tätig war, scheint nach Informationen der Plattform „Stoppt die Rechten“ auf einer Spenderliste für die Identitären auf.
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Diese Liste wurde der Staatsanwaltschaft Graz vom damaligen Bundesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung übermittelt, nachdem sie im Zuge einer Hausdurchsuchung entdeckt worden war.
Auf dieser Spenderliste für die Identitären befand sich übrigens auch der rechtsextreme Attentäter von Christchurch in Australien.
Sascha Grünsteidl hat den KURIER nach einer telefonischen Anfrage zwar zurückgerufen, allerdings ohne Beantwortung der Frage nach seiner damaligen und heutigen Nähe zu den Identitären wortlos aufgelegt.
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Die ÖVP könne die Spenderliste nicht verifizieren, sagte ein Sprecher von Hattmannsdorfer am Montag, zum Zeitpunkt der Ehrung sei die mutmaßliche Liste dem Land nicht bekannt gewesen.
Würde diese Liste aber vorliegen, betonte Hattmannsdorfer, würde er vor einer Ehrung sicherheitspolizeilich überprüfen lassen, ob das einer Auszeichnung entgegenstehe.
Im Büro von FPÖ-Landeshauptmann-Stellvertreter Manfred Haimbuchner war die Ehrung Gründsteidls nicht bekannt. Eine Stellungnahme der FPÖ-Landespartei ist noch nicht eingelangt.
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