"So ein ruhiges Gemüt"
Sascha Steiner, der seit 18 Jahren als Hundetrainer arbeitet, sagt, dass das Verhalten des Hundes extrem untypisch für diese Rasse sei: "American Staffordshire Terrier sind die menschenfreundlichsten Hunde. Sie können nicht einmal als Wachhunde eingesetzt werden, weil sie so ein ruhiges Gemüt haben. Ich bin zutiefst schockiert über den Fall in Oberösterreich".
"So ein Angriff kommt nicht aus dem Nichts"
Steiner könne sich auch nicht vorstellen, dass der Hund vorher nicht auffällig gewesen sein soll. "So ein Angriff kommt nicht aus dem Nichts. Ich glaube nicht, dass der Hund vorher unauffällig war, das gibt es gar nicht. Es muss einen Fehler des Halters, also in der Erziehung des Hundes, oder ein Problem mit der Zucht geben."
"Billige" Hunde aus dem Osten
Mit Problemen bei der Zucht meint Steiner, dass das Tier von Hunden abstammt, mit denen man aufgrund von Auffälligkeiten oder aggressivem Verhalten in Österreich gar nicht mehr züchten dürfte. "Hier kostet ein Welpe bis zu 2.000 Euro. In Osteuropa sind die Hunde nur um die 600 Euro teuer, aber man weiß eben nicht, mit welchen Hunden gezüchtet wurden. Viele entscheiden sich trotzdem dazu, sie im Ausland zu kaufen."
Wo der Hund, der in Oberösterreich die Frau tötete, gekauft wurde, ist vorerst unklar, die Ermittlungen laufen. Das Tier hat jedenfalls nicht nur die Joggerin, sondern auch seine Besitzerin angegriffen. Die Frau wurde schwer verletzt und musste im Krankenhaus behandelt werden.
In Bundesländern wie Niederösterreich und Wien müssen Besitzer von American Staffordshire Terriern einen Sachkunde-Nachweis erbringen. Die Tiere müssen außerdem an öffentlichen Orten mit Maulkorb und Leine geführt werden.
➤ Mehr dazu hier: Hundebisse - Der Gesetzgeber tut sich schwer mit Gegenmaßnahmen
Kommentare