Warum gerade das Obere Pinzgau besonders betroffen ist, erklärt Michael Butschek von Geosphere Austria: „Im Pinzgau ist die Temperatur im Mittel um zwei Grad gestiegen, viel mehr als im globalen Durchschnitt.“
Das bedeutet um sieben Prozent mehr Starkregenereignisse und 15 Prozent Zunahme beim Niederschlag pro Stunde bei intensiveren Niederschlägen.
Dem pflichtet Dominik Rosner, Leiter der Abteilung Wasser beim Land Salzburg, bei und räumt ein, dass „uns die Geschwindigkeit, mit der die Anforderungen an den Hochwasserschutz steigen, überrascht hat“.
Die Fragen, die im Oberen Pinzgau gestellt werden, werden sich bald in ganz Österreich stellen. Denn mit den derzeit geplanten Vorrichtungen wird nicht das Auslangen gefunden werden. Dazu kommt, dass durch das wärmere Klima die Schneefallgrenze bei Starkniederschlagsereignissen über 2.000 Meter liegen wird. Was bedeutet, dass der Niederschlag nicht auf den Bergen bleibt, sondern sofort ins Tal rinnt.
Die Planungen für das Obere Pinzgau sind auf wesentlich höhere Regenmengen als beim Hochwasser 2021 ausgelegt. Damals wurden rund 140 Liter innerhalb von 48 Stunden gemessen. Für Niederschlagsmengen wie im September in NÖ, wo über 400 Liter in diesem Zeitraum gemessen wurden, kann im Pinzgau kein Schutz errichtet werden. Da geht das ganze Tal unter, wissen die Experten.
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