Allein in den Sommern der Jahre 2021 bis 2023 verzeichnete Österreich 511 Hitzetote, erläuterte Hutter. In der Wiener Innenstadt wurden im Vorjahr 52 Hitzetage gezählt. Auch deshalb sei es nötig, in Österreichs Städten verstärkte Begrünung sowie mehr schattenspendende Bäume zu etablieren.
Da der Verkehr durch Straßen und Parkplätze besonders viel Platz beanspruche, spiele die Mobilität eine Schlüsselrolle bei der Klimawandelanpassung in Städten. "Wird unsere Mobilität platzsparender, können entlang der Straßen mehr Begrünungen umgesetzt und mehr kühlende Bäume gepflanzt werden", stellte VCÖ-Experte Sebastian Raho fest.
Paris als Vorbild
Mit Ian Gorog war der Büroleiter des Pariser Vizebürgermeisters Teilnehmer der Fachkonferenz. Paris wird bis 2030 die Pkw-Abstellplätze im öffentlichen Straßenraum um 50 Prozent reduzieren, um Platz für Begrünung zu schaffen. „Ein Vorbild für Wien“, ist auch Katharina Rogenhofer, Mitglied des Wiener Klimarats, überzeugt.
Vor allem auch deshalb, weil die Stadt Paris den öffentlichen Raum so vorausschauend umgeplant hat - mit der Botschaft: "Wir geben euch den Raum zurück, der den Menschen gehört."
Die Landschaftsplanerin Heide Studer vom Planungsbüro tilia wies in ihrem Vortrag darauf hin, dass der Klimawandel nicht alle gleich betrifft. "Besonders für Kinder, ältere Menschen, chronisch Kranke und Gruppen mit geringem Einkommen sind klimafitte Straßenräume mit Aufenthaltsangeboten wichtig."
Und Judith Wittrich von der AK Wien ergänzte: "In Grätzln mit wenig Grün und viel Beton sind Hitzetage unerträglich. In vielen solcher "Hitzegrätzln" leben häufig Menschen mit geringen Einkommen, die dieser Belastung kaum ausweichen können. Daher braucht es gerade in diesen Straßenräumen systematische Entsiegelung, schattenspendende Bäume und viel Grün für kühle Verweilorte." So könne die städtische Lebensqualität in Zeiten des Klimawandels sichergestellt werden."
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