Grüne Spitzenkür entscheidet über Ausrichtung der Partei

v.l. LA Georg Kaltschmid, LR Gabriele Fischer, LA Gebi Mair, Petra Wohlfahrtstätter
Am Freitag haben die Tiroler Grünen ihr internes Online-Voting für die Wahl des grünen Spitzenduos für die planmäßig Anfang 2023 stattfindenden Landtagswahlen gestartet. Rund 400 Mitglieder können bis kommenden Dienstag ihre Stimme abgeben. Das Ergebnis wird dann erst am darauffolgenden Samstag bei einer Landesversammlung in Kufstein bekannt gegeben.
Egal wie es ausfällt: Es dürfte in jedem Fall für innere Verwerfungen sorgen. Denn nach dem angekündigten Rückzug der bisherigen Frontfrau und Landeshauptmann-Stellvertreterin Ingrid Felipe treten mit Soziallandesrätin Gabi Fischer und Klubobmann Gebi Mair die beiden ranghöchsten Grünen gegeneinander an.
Wer von beiden sein Tandem nicht auf Platz eins über die Ziellinie bringt, scheidet vielleicht sogar gänzlich aus der Politik aus – was für die Partei, die seit 2013 in einer Koalition mit der ÖVP regiert, in jedem Fall eine Schwächung bedeuten würde.
Innerhalb der Grünen wagt niemand eine Prognose, wie das Rennen ausgeht. Gemäß der inneren Parteilogik, die beide Duos bei ihrer Präsentation Ende April bedient haben, dürfte Fischer die besseren Karten haben.
Positionierungen
Ihr Partner Georg Kaltschmid, stellvertretender Klubobmann, strich hervor, dass er sich „mit Gabi eine Frau an die Spitze“ wünscht. Gleichzeitig verwies der Hotelier nicht nur auf seine Tourismuskompetenz, sondern ließ auch seine Homosexualität nicht unerwähnt.
Mair, der mit der unbekannten Petra Wohlfahrtstätter antritt, hielt entgegen: „Für mich als offen homosexuellen Mann wäre es fair, einmal ganz vorne zu stehen“. Neben dem unterschiedlichen Themenfokus der Kontrahenten bleibt die Frage, wer die bessere Wahl für den Wahlkampf und die Zeit danach ist. Wird Schwarz-Grün nicht fortgesetzt, weiß vor allem Mair, wie Oppositionsarbeit geht. Das hat er von 2008 bis 2013 bewiesen.
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