Grazer Dschihadisten-Prozess auf Jänner vertagt

Der Prozess geht allmählich ins Finale
Weil noch zwei Zeugen gehört werden müssen, wird das aufwendige Verfahren gegen elf Angeklagte unterbrochen.

Zwei Zeugen, die derzeit in Bosnien sind, fehlen noch. Doch das Ehepaar ist wichtig für diesen Prozess, so wichtig, dass das aufwendige Verfahren gegen elf mutmaßliche  Dschihadisten am Freitag in Graz unterbrochen wird. Es soll im neuen Jahr fortgesetzt und beendet werden, vermutlich in der letzten Jännerwoche.

Somit ist am 13. Verhandlungstag vorerst Schluss, das erspart den Geschworenen immerhin einen nächtlichen Sitzungsmarathon. Den acht angeklagten Männern und drei Frauen wird vorgeworfen, mit dem Islamischen Staat nicht nur sympathisiert, sondern im "Taqwa"-Moscheeverein in Graz regelrecht für den Dschihad geworben zu haben.

Führend dabei soll laut Staatsanwalt  ein radikal-islamistischer Prediger gewesen sein, er gilt als Hauptangeklagter. Ein Gutachter rückte den Mann sogar in die Nähe des Takfirismus. Dies ist jene besonders extreme Strömung des radikalen Islamismus, deren Anhänger sogar ausgewiesene Dschihadisten für Ungläubige halten.

Aus der "Taqwa"-Moschee zog tatsächlich ein Drittel der Mitglieder nach Syrien, ein Teil starb, ein Teil gilt als verschollen. Drei Ehepaare aus Graz, die sich samt Kindern dem Terrorregime anschlossen, flüchteten jedoch wieder aus Syrien: Zwei Paare wurden in Graz bereits rechtskräftig verurteilt, das dritte Paar jedoch in der Türkei gefasst und nach Bosnien abgeschoben - dies sind Zeugen, auf die das Gericht noch wartet.

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