Getötete Frau in Lustenau: U-Haft für zwei Verdächtige

Der Hochsicherheitstrakt der Justizanstalt Stein
Bilder aus Überwachungskamera brachten Ermittler auf die Spur der Beschuldigten.

Im Fall der getöteten Frau in Lustenau sind am Donnerstag die beiden 19 und 25 Jahre alten Tatverdächtigen in Untersuchungshaft genommen worden. Die Beschuldigten wurden in die Justizanstalt Feldkirch überstellt, am Vormittag verhängte ein Haftrichter wegen Mordverdachts über beide die U-Haft, informierte Norbert Stüttler, Sprecher des Landesgerichts Feldkirch. Die nächste Haftprüfung ist in 14 Tagen, weitere Auskünfte zu den Ermittlungen wurden nicht erteilt.

Nach derzeitigem Stand soll die 30-jährige Frau in der Nacht auf vergangenen Donnerstag in der Wohnung des 19-Jährigen von ihren beiden Bekannten durch massive Gewalt an Kopf und Hals in Form von Schlägen und Würgen getötet worden sein. Zuvor soll das Trio für eine gemeinsame Partynacht noch in einer Tankstelle eingekauft haben.

"Massive" Beweislast

Die Vorarlberger Nachrichten berichteten unter Berufung auf einen mit dem Fall befassten Kriminalisten, das Videomaterial aus einer dort angebrachten Überwachungskamera sowie an einem Bankomaten würde zu den wichtigsten Hinweisen zählen, die zur Ausforschung der Beschuldigten geführt hätten. Die Beweislast sei massiv, so der Ermittler.

Laut Österreich sollen die beiden Männer die tote Frau noch in der Tatnacht in den Kofferraum eines Autos gelegt haben und mit ihr mehrere Tage durch die Gegend gefahren sein. Eine offizielle Bestätigung dafür gab es bisher nicht. Wie und wann die getötete Frau zum späteren Fundort gebracht wurde, sei noch im Stadium der Ermittlungen, erklärte der Kriminalist gegenüber den Vorarlberger Nachrichten. Die Frau wurde am Samstag von einem Grundstücksbesitzer in einem Entwässerungsgraben im Lustenauer Ried entdeckt. Zuvor war sie von ihrem Vater als vermisst gemeldet worden.

Getötete Frau in Lustenau: U-Haft für zwei Verdächtige

Im Lustenauer Ried wurde die Frau gefunden

Die Medienarbeit in dieser Causa übernahm inzwischen die Staatsanwaltschaft Feldkirch. Die Ermittlungen in dem Fall dauerten an, man habe derzeit keine neuen Erkenntnisse mitzuteilen, so Karin Dragosits, Sprecherin der Staatsanwaltschaft, am Donnerstag. Der 19-Jährige war nach Angaben der Polizei teilgeständig, der 25-Jährige machte zunächst von seinem Entschlagungsrecht Gebrauch. Inwieweit Drogen in dem Fall eine Rolle spielten, wird ein toxikologisches Gutachten ergeben. Das werde aber erst in einigen Wochen vorliegen, erklärte die Sprecherin.

Die beiden Beschuldigten waren nach Polizeiangaben amtsbekannt, allerdings lediglich wegen Bagatelldelikten. Sie dürften der Drogenszene zuzurechnen sein, zu der auch die Frau in Kontakt stand.

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