Fusionsgemeinde: "Wenn wir um Mandate streiten, scheitert das Projekt“
Trofaiach wuchs heuer um Gai und Hafning. 11.400 Einwohner machen das neue Trofaiach zur sechstgrößten Stadt der Steiermark.
„Ein Zusammenschluss, keine Zusammenlegung“ sei das, betont Mario Abl, SPÖ-Bürgermeister von Trofaiach(-Alt), seit Jänner Regierungskommissär von Trofaiach(-Neu). „Zusammengelegt werden nur die, die nicht wollen“. Doch nicht nur die Gemeinderäte der drei Orte wollten, sondern auch deren Bewohner: In Volksbefragungen stimmten sie der Fusion zu.
Am Sonntag sind Gemeinderatswahlen angesetzt. Ebenso in Buch-St. Magdalena, einer kleineren oststeirischen Gemeinden, die ebenfalls aus einer Fusion entstand. Und in Graden: Dort trat der Gemeindevorstand wegen der Fusionspläne zurück. Wegen seiner Größe gilt aber Trofaiach als Testlauf für kommende Zusammenschlüsse: Nur 285 Gemeinden statt 539 soll es 2015 geben. Trofaiach brachte die Fusion viel Arbeit. Ortsparteien mussten verschränkt werden, es sind weniger Mandate zu vergeben als bisher: 31 sind vorgesehen, bisher hatten alle drei Kommunen gemeinsam 55.
Mehr Geld
Schwerer tut sich wohl Bernhard Zechner, zuvor Namenslisten-Ortschef von Gai. Er erreichte 2010 19,4 Prozent: Jetzt muss er in einem größeren Wählerteich fischen, in dem auch die bisher schon starke KPÖ angelt.
Die Bürger würden von der Fusion profitieren, versichert Abl. 500.000 Euro würden heuer noch in Straßensanierung in Gai investiert. „Die haben früher drei Millionen im gesamten Budget gehabt, so was wär’ nicht gegangen. Jetzt haben wir gemeinsam 25 Millionen Euro und Geld für neue Projekte.“ 1,3 Millionen Euro mehr an Bundesmitteln bringt der Zusammenschluss, dazu kommen noch 400.000 Euro „Fusionsprämie“.
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