Zwei Frauenmorde in nur 24 Stunden: Laut Bekannten keinerlei Anzeichen

In der Leopoldstadt stand die Polizei im Großeinsatz. Der Verdächtige Metin B. war nach der mutmaßlichen Tat aus dem Fenster gesprungen.
In beiden Fällen sind die Verdächtigen die Ehemänner. Über die Motive kann nur spekuliert werden.

Gleich zweimal in kurzer Zeit mussten am Donnerstag bzw. Freitag die Mordermittler der Wiener Polizei ausrücken. Obwohl die Einsätze an unterschiedlichen Enden Wiens stattfanden, sind Parallelen nicht von der Hand zu weisen: In beiden Fällen waren Frauen die Opfer. Verdächtigt werden die Ehemänner, die sich im Anschluss umbrachten bzw. es versuchten.

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Die Beschuldigten sind im selben Alter (63 bzw. 64 Jahre) und haben laut Bekannten ein unauffälliges Leben geführt. Das änderte sich nun schlagartig: „Es war wie bei CSI, nur echt. Und wir waren mitten drin“, erzählt Harry Hochmeister, der mit einem der Verdächtigen ein Doppelhaus in Wien-Liesing teilte.

Zwei Frauenmorde in nur 24 Stunden: Laut Bekannten keinerlei Anzeichen

Der Beschuldigte Peter M. zog unlängst an den jetzigen Tatort.

Seine Frau Sylvia und er haben nicht nur den Großeinsatz am Donnerstag verfolgt, sie kennen auch Hintergründe. Demnach handelt es sich bei dem mutmaßlichen Täter um den Pensionisten Peter M. Den Nachbarn zufolge unterschrieb der 64-Jährige vor Kurzem den Kaufvertrag für die Haushälfte im Süden Wiens. Vor einem Monat zog er mit seiner Frau, einer 34-jährigen Rumänin, ein.

„Die Alina (Name des Opfers, Anm.) hat sich das gewünscht. Er wollte ihr eine Freude machen“, glaubt Sylvia Hochmeister, die den Verdächtigen als Frohnatur beschreibt. Mit dem Kauf dürfte sich Peter M. übernommen haben. Glücksspiel könnte eine Rolle gespielt haben, erzählt man in der Siedlung. Er pokerte offenbar gerne. Seine Frau lernte er als Casinomitarbeiterin auf einer Kreuzfahrt kennen.

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Am Donnerstag soll er dann seine Partnerin mit einem Messer ermordet und sich selbst schwer verletzt haben. Davor informierte er Angehörige, die einen Abschiedsbrief fanden und die Einsatzkräfte alarmierten. Als diese sich Zutritt zum Haus verschaffen, war die Frau bereits tot. Ihr Mann wurde ins AKH geflogen, er schwebt in Lebensgefahr.

Am Donnerstag soll er dann seine Partnerin mit einem Messer ermordet und sich selbst schwer verletzt haben. Davor informierte er Angehörige, die einen Abschiedsbrief fanden und die Einsatzkräfte alarmierten. Als diese sich Zutritt zum Haus verschaffen, war die Frau bereits tot. Ihr Mann wurde ins AKH geflogen, er schwebt in Lebensgefahr.

Bereits 19 Femizide

Der zweite Mordalarm langte am Freitag aus Wien-Leopoldstadt ein. Die Tochter eines türkischen Ehepaars machte sich Sorgen, weil die Eltern nicht abhoben. Die WEGA öffnete die Wohnung am Mexikoplatz schließlich gewaltsam. Dort fanden die Beamten die leblose Gülbin B. Ihr Ehemann soll die 54-Jährige mit mehreren Messerstichen getötet haben. Noch ehe die Polizei in die Wohnung eindrang, sprang er aus dem zweiten Stock. Er erlag seinen Verletzungen.

Zwei Frauenmorde in nur 24 Stunden: Laut Bekannten keinerlei Anzeichen

Der Ehemann des Opfers sprang nach der mutmaßlichen Tat aus dem zweiten Stock in den Hof.

Fassungslos zeigt sich Hausbewohner Gökan S., der das Paar seit 20 Jahren kannte: „Noch gestern hab’ ich mit Metin (Verdächtiger, Anm.) Karten gespielt und Kaffee getrunken. Ich wusste nicht, dass sie Probleme haben. Aber man kann nicht in einen Menschen hineinschauen.“

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