„Frau Pucher will sich nicht verstecken“

„Frau Pucher will sich nicht verstecken“
Commerzialbank: Puchers Ehefrau als Zeugin

Statt einer Entschuldigung erhielt Hans Niessl am Dienstag von der ÖVP eine Ladung in den Untersuchungsausschuss zur Commerzialbank.

ÖVP-Mandatar Patrik Fazekas, während des Spitalsaufenthalts von Markus Ulram türkise Nummer eins im U-Ausschuss, will den roten Altlandeshauptmann über dessen angebliches „freundschaftliches Naheverhältnis“ zu Ex-Bankchef Martin Pucher befragen. Niessl hatte sich zuvor gegen Vorwürfe der ÖVP gewehrt, von Pucher VIP-Karten bekommen zu haben – und eine Entschuldigung von Fazekas und Ulram gefordert, andernfalls wolle er die ÖVP-Politiker klagen.

Fazekas pocht auch darauf, Niessls Nachfolger als Landeshauptmann, Hans Peter Doskozil, solle sich zu „seinem politischen Ziehvater“ äußern und „Konsequenzen“ ziehen.

Welche? Das bleibt vage.

Während Niessl frühestens im Jänner dran käme, steht heute Elisabeth Pucher auf der Zeugenliste. Ihr Mann hatte sich Anfang November aus gesundheitlichen Gründen entschuldigen lassen, die Ehefrau des Commerzialbank-Gründers will hingegen vor dem Ausschuss erscheinen. Sie „will sich nicht verstecken“, sagt ihr Anwalt Martin Spornberger zum KURIER. Neben Pucher ist auch die ebenfalls aus Hirm stammende Bezirkshauptfrau von Eisenstadt Umgebung, Franziska Auer, geladen. Beide Frauen werden vermutlich zum Tag vor der Schließung der Bank befragt. Am Nachmittag des 14. Juli soll Auer von Frau Pucher telefonisch vom nahen Ende der Bank informiert worden sein.

Komplettiert wird das Aufgebot von einem Vertreter der Finanzmarktaufsicht, Alexandra Baumann von der Korruptionsstaatsanwaltschaft und Johann Fuchs, Leiter der Oberstaatsanwaltschaft Wien, davor Chef der Eisenstädter Ankläger. Die Behörden hatten vor Jahren Ermittlungen gegen die Bank eingestellt. Warum nur?

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