Felssturz: Abgeschnittenes Dorf in Tirol ist wieder erreichbar

In der Nacht auf den Heiligen Abend schlug ein riesiger Felsbrocken auf der einzigen Straße nach Hochgallmigg ein
Die Bewohner von Hochgallmigg mussten in den vergangenen Tagen aus der Luft versorgt werden.

In der Nacht auf den 24. Dezember gab es für die rund 250 Bewohner des Tiroler Bergdorfs Hochgallmigg, Ortsteil der Gemeinde Fließ (Bezirk Landeck), eine böse Bescherung. Ein Pkw-großer Steinbrocken krachte im Zuge eines Felssturzes auf die L 312, die einzige Straße in die Siedlung auf knapp 1.200 Metern.

Die Straße musste gesperrt werden, da der Hang weiter labil war. Die von der Außenwelt abgeschnittenen Einwohner wurden seither über eine vom Bundesheer im Rahmen eines Assistenzeinsatzes eingerichtete Luftbrücke versorgt. 45 Versorgungsflüge wurden bist einschließlich Donnerstag absolviert.

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Die betroffene Hochgallmiggstraße (L312) wird bereits ab Freitag, 19 Uhr wieder für den Verkehr freigegeben. Dies teilte das Land am Abend mit. Zuvor war man noch von der Aufhebung der Sperre mit Samstagmittag ausgegangen.

Felssturz: Abgeschnittenes Dorf in Tirol ist wieder erreichbar

Freitagvormittag fand eine erneute Lagebegutachtung an der Hochgallmiggstraße statt

"Laut den Experten gelingt es noch vor dem Jahreswechsel, die Straße soweit in Stand zu setzen, dass sie wieder sicher befahren werden kann. Damit ist gewährleistet, dass Hochgallmigg am Silvesterwochenende wieder erreichbar ist", hatte Tirols Landeshauptmann Anton Mattle (ÖVP) da noch erklärt, der sich bei allen Helfern für die unermüdliche Arbeit der vergangenen Tage bedankte.  Aufgrund eines "optimierten Bauablaufs" habe die Straße aber bereits früher vollständig freigeräumt und gesichert werden können, hieß es nunmehr. 

Mitten in den Weihnachtstagen musste der betroffene Hang zur komplett abgegraben werden. "Derzeit läuft die Fertigstellung der temporären Sicherungsmaßnahmen, wie die Aufstellung von Betonleitwänden mit Zäunen zur Sicherheit der Verkehrsteilnehmerinnen- und -teilnehmer auf Hochtouren", erklärte Bernd Stigger, Leiter des Baubezirksamtes Imst

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Gleichzeitig müssten noch rund 500 Kubikmeter abgebrochenes Material von der Straße entfernt werden, um die Straße wieder befahrbar zu machen. "Die letzten Arbeiten sollten morgen im Laufe des Vormittages abgeschlossen werden können“, so Stigger. Um die Verkehrssicherheit bestmöglich sicherzustellen, werden in den kommenden Tagen tägliche Begehungen der ausführenden Fachfirma stattfinden.

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Parallel zu der Fertigstellung der temporären Sicherungsmaßnahmen und der finalen Aufräumarbeiten laufen bereits die Planungen für die dauerhafte Hangsicherung. Dazu werden voraussichtlich im Laufe der kommenden Woche die Arbeiten starten. „Der bergseitige Hang wird zur dauerhaften Sicherung mit Netzen gesichert. Im Zuge der Arbeiten kann es untertags zu temporären Sperren kommen“, informiert Stigger.

 

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