Falsche Polizisten: Wie Sie die Tricks der Betrüger erkennen

Symbolbild
Kriminelle bedienen sich gängiger Maschen. Falsche Reisebüros oder Finanzamt-Mahnungen bringen ihnen viel Geld.

Gebetsmühlenartig wiederholen die Experten des Bundeskriminalamts (BK) ihre Warnung vor Betrügern, denn die haben Hochkonjunktur. „Hallo Mama, ich habe mein Handy verloren, bitte überweise mir Geld“: Mit dieser simplen Nachricht legten Betrüger allein im ersten Halbjahr 2023 9.000 Österreicher herein, es entstand ein Schaden von 6 Millionen Euro.

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Die Folgen sind einschneidend, wie Manuel Scherscher, Leiter der Abteilung für Wirtschaftskriminalität im BK sagt: „Das löst richtige Familientragödien aus. In Schwechat hat eine Dame Schmuck im Wert von 2 Millionen Euro an Betrüger übergeben. Das ist oft das ganze Ersparte, das ganze Erbe der Familien.“

Dabei müsste man laut den Ermittlern nur den „gesunden Menschenverstand einsetzen“, wie Scherscher sagt: „Wenn ein E-Scooter auf einer Website nur 89 Euro kostet, dann muss ich mir denken, dass das nicht stimmt.“ Gerald Rak, Leiter des Büros für Finanzermittlungen, fügt hinzu: „Man muss sich wundern, wenn man plötzlich auf Angebote stößt, die zu schön sind, um wahr zu sein.“

Urlauber im Visier

Die Kriminellen stellen sich auch auf die Jahreszeit ein. Anfang des Jahres, als das ganze Land den Steuerausgleich gemacht hat, kamen plötzlich SMS mit einer Aufforderung des Finanzamts, 365 Euro nachzuzahlen, weil sonst eine Pfändung drohe. „Da klickt man dann schnell drauf und überweist direkt und schnell am Handy. Aber das ist der Moment, wo man nachdenken und sich Zeit nehmen muss“, sagt Rak.

Der neueste Trick der Kriminellen zielt auf Urlauber ab. Im Internet wurden Werbeanzeigen für Fake-Reisebüros wie „Tropical Beach Tours“ oder Fluglinien ganz oben in den Suchmaschinen angezeigt.

„Als die Urlauber dann am Flughafen gestanden sind, gab es aber gar keinen Flug“, sagt Rak und appelliert, sich auf Websites vorher Bewertungen der jeweiligen Reiseunternehmen anzuschauen. „Immer zuerst nach Unternehmen oder Websites suchen. Das geht schnell und man weiß sofort, ob es Betrug ist.“

Liebesbetrüger

Eine besonders perfide Masche ist Love Scam. Dabei werden oft einsame Menschen von Betrügern in Sozialen Medien angeschrieben und eine Liebesbeziehung aufgebaut – alles via Internet.

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Sowohl der Name als auch das Bild und die Vita der „Liebhaber“ sind aber fake. Um solchen Liebesbetrügern auf die Schliche zu kommen, kann man Suchmaschinen und ihre Bildsuch-Funktion nutzen. Gibt man das Bild des angeblichen Verehrers ein, findet man ein und dieselbe Person oft als Soldat, Arzt oder wichtigen Geschäftsmann. Birgit Seiser

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