Fall Kellermayr: Polizei sucht weiter nach Verfasser von Drohmails

Fall Kellermayr: Polizei sucht weiter nach Verfasser von Drohmails
Ein zweiter Verdächtiger wurde ausgeforscht. Es dürfte sich aber wohl wieder nicht um "Claas" handeln.

Nach dem tragischen Tod der oberösterreichischen Ärztin Lisa-Maria Kellermayr hat die Staatsanwaltschaft Berlin am Mittwoch neue Ermittlungsdetails bekannt gegeben: Nachdem es in München bei einem ersten Verdächtigen, einem 59-jährigen Mann aus dem Corona-Leugner-Milieu, zu einer Hausdurchsuchung gekommen war, vermeldete nun auch die Berliner Staatsanwaltschaft einen Erfolg. Ermittelt wird gegen einen 31-jährigen, amtsbekannten Rechtsextremen aus Berlin. 

Die große Frage bleibt: Ist jener 31-Jähriger auch jener Mann, der unter dem Decknamen "Claas" eine Droh-Email mit expliziten Morddrohungen an Kellermayr verfasst hat?

Von Seiten der Berliner Staatsanwaltschaft heißt es auf KURIER-Anfrage: "Aufgrund der laufenden Ermittlungen können wir dazu nichts sagen."

Wo ist Claas?

Aus Insider-Kreisen lautet die Antwort: Nein. Offenbar richten sich die Ermittlungen in Berlin gegen einen in der rechten Szene gut bekannten Namen: einen gewissen G. Als erstes hatte anonleaks über eine mögliche Rolle G.s im Fall Kellermayr berichtet. G. soll demnach über einen wohlbekannten Telegram-Kanal verfügen. Der Berliner Polizei ist er auch von Demo-Auftritten her kein Unbekannter. Auch eine Hausdurchsuchung wegen Drohungen soll es bei ihm bereits gegeben haben.

Offen bleibt somit, ob es bereits eine Spur zu Claas gibt. Oder sich das Pseudonym "Claas" hinter G. verbirgt. Doch davon wird aktuell nicht ausgegangen. Von Seiten der Staatsanwaltschaft Wels werden Fragen dazu aber aktuell nur schriftlich beantwortet. Und sie enden meist mit einer Antwort: "Aus ermittlungstaktischen Gründen."

Datenträger auswerten

Bei den Ermittlungen der Staatsanwaltschaft München gegen den 59-jährigen Verdächtigen werden aktuell noch sichergestellte Datenträger ausgewertet. Wie viel Zeit diese Ermittlungen in Anspruch nehmen werden, ist unklar.

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