Stärke 4,7: Erdbeben im südlichen Niederösterreich

Die Coronakrise bietet Erdbebenforschern ungeahnte Chancen. Durch den wochenlangen Stillstand vieler gesellschaftlicher Bereiche ist es auch auf der Erdoberfläche ruhiger geworden. 
Die Erdstöße waren bis nach Wien und St. Pölten zu spüren.

Am Dienstag um 18.25 Uhr kam es in Niederösterreich zu einem Erdbeben, das in weiten Teilen des Bundeslandes und sogar darüber hinaus spürbar war. Ersten Meldungen zufolge dürfte das Epizentrum rund 2,9 Kilometer südlich von Wiener Neustadt in der Gemeinde Breitenau am Steinfelde im Bezirk Neunkirchen liegen. Das Beben erreichte eine Stärke von 4,3 bis 4,9 laut Richterskala. Die ZAMG meldete eine Magnitude von 4,7. 

Geringe Tiefe

Da das Beben seinen Ausgangspunkt relativ nah an der Erdoberfläche hatte, war es in einem großen Radius wahrzunehmen. Ersten Schätzungen zufolge passierten die Erdstöße in nur etwa drei bis zehn Kilometern Tiefe. Deshalb waren sie auch deutlich im Burgenland, Wien und St. Pölten zu spüren. Sogar aus Bratislava gab es entsprechende Meldungen.

Zeugen berichten, dass im Umkreis des Epizentrums auch ein Grollen zu hören war. Bei Erdbeben dieser Stärke kann es zu Gebäudeschäden kommen. Bisher wurden noch keine offiziellen Meldungen über Schäden gemacht. Dies bestätigte auch der Feuerwehr-Bezirkskommandant von Neunkirchen Josef Huber. Es habe noch keine Feuerwehreinsätze diesbezüglich gegeben, sagte er gegenüber der APA. Das Erdbeben bezeichnete Huber als kurz. „Wir haben es deutlich verspürt.“

SPÖ-Bürgermeister von Ternitz Rupert Dworak hat das Erdbeben im burgenländischen Neudörfl (Bezirk Mattersburg) erlebt. Es sei „sehr intensiv wahrgenommen worden“, berichtete Dworak von einem „Rumpler“. Ein Teich habe regelrecht „gebrodelt“. „Es liegen aber keine Meldungen über Schäden im Bezirk vor“, sagt auch er.

In Sozialen Medien posteten dennoch einige User Risse in Wänden, die vermeintlich am Dienstag entstanden sein sollen. Überhaupt war die Aufregung im Internet groß. Viele schrieben, dass die ganze Wohnung gewackelt hätte und sie es mit der Angst zu tun bekommen haben. 

Die Erschütterungen waren bereits das dritte Erdbeben in den letzten 14 Tagen im Raum Wiener Neustadt/Neunkirchen. Die anderen Erdstöße waren aber nur äußerst leicht gewesen und von der Bevölkerung nicht wahrgenommen worden. 

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