Eigene Parkplätze für E-Scooter in Linz

Neue Spielregeln in Linz
900 Leih-Roller sind bereits unterwegs: Auf die Lenker kommt nun Verhaltenskodex zu.

Vor exakt sechs Monaten haben sie auch in Linz Fuß gefasst: Firmen, die E-Scooter verleihen, dürfen seit 1. März auch in der oberösterreichischen Landeshauptstadt tätig sein. Seither ist die Stückzahl der flotten Roller auf rund 900 rasant gestiegen, was wiederum die Politik zum sachten Einbremsen bewegt: Noch diese Woche will Verkehrsreferent und Vizebürgermeister Markus Hein, FPÖ, einen Verhaltenskodex für die Lenker der E-Scooter präsentieren.

Plätze für Anbieter

Bereits vor ein paar Tagen wurde eine Maßnahme gesetzt, die auf die Abstellmoral abzielt. Es gibt nun eigene Parkflächen für die Roller in der Stadt. „Diese neuen Parkflächen richten sich vorrangig an die Betreiber“, beschreibt Vizebürgermeister Hein, also an die Verleihfirmen. „Sie sollen dort bei der Auslieferung ihre Geräte abstellen können.“

Eigene Parkplätze für E-Scooter in Linz

Verkehrsreferent Hein setzt auf eigene Parkflächen für Scooter

Die Lenker selbst könne man zwar „nicht zwingen“, sich beim Parken ebenfalls an die markierten Stellplätze zu halten, betont Hein. Doch er setzt auf den Gewöhnungseffekt. „Es hat sich schon nach wenigen Tagen gezeigt, dass die neuen Flächen auch von den Nutzern angenommen werden.“ Dies könnte dann wohl auch die Arbeit der Firmen erleichtern: Sie müssen die oftmals über die Stadt verteilten Geräte abends wieder einsammeln, nachdem sie zuvor via GPS-Daten lokalisiert wurden.

Graz sondiert noch

Die eigenen Parkflächen für E-Scooter sind derzeit noch in der Testphase, die einige Monate lang dauern soll. Während also Linz, Innsbruck und vor allem Wien längst ihre Erfahrungen mit dem neuen Fortbewegungsmittel haben, steht das Graz noch bevor. Acht Anbieter von Leih-Rollern haben bereits bei Verkehrsstadträtin Elke Kahr, KPÖ, angeklopft, die im Herbst einen Rahmenvertrag vorlegen will. Damit soll Wildwuchs verhindert werden, aber auch ein Überangebot: Kahr will eine Höchstgrenze einziehen, sowohl bezogen auf die Anzahl der Roller als auch der Firmen. Im Gespräch sind eine maximale Anzahl von 300 Scootern und zwei Verleiher.

Da aber auch ohne Mietgeräte die Anzahl der Scooter beachtlich gestiegen ist, haben die Stadt Graz und das Stadtpolizeikommando eine Info-Broschüre herausgebracht. „Trend und Sport“ klärt auf, was erlaubt und was verboten ist, geht aber über die Roller hinaus. Behandelt werden darin auch Einräder oder Hoverboards.

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