Gestiegene Eierpreise wegen Vogelgrippe: Droht Österreich eine Knappheit?
Zusammenfassung
- Eierpreise in Österreich sind im Vergleich zum Vorjahr um rund neun Prozent gestiegen, vor allem wegen der Vogelgrippe in Nachbarländern.
- Österreichische Bauern decken 80 bis 90 Prozent des Eier- und Hühnerfleischbedarfs, industrielle Käufer sind jedoch auf Importe angewiesen.
- Supermarktketten versichern ausreichende Versorgung, rechnen aber mit moderaten Preiserhöhungen aufgrund der europaweiten Knappheit.
Laut Statistik Austria sind die Preise für Eier im Vergleich zum Vorjahr um rund neun Prozent gestiegen. Dies schlägt sich vor allem bei den Händlern der Industrie nieder, wie aus dem Ö1-Morgenjournal zu erfahren ist.
Auslöser für den Preisanstieg ist die Vogelgrippe – während in Österreich nur zwei Betriebe betroffen sind, wird das benachbarte Deutschland derzeit von den größten Vogelgrippeausbrüchen seit Langem heimgesucht. Hier wurden Berichten zufolge bereits rund 1,5 Millionen Tiere gekeult, mehr als 100 Ausbrüche wurden in Geflügelbetrieben verzeichnet. Auch Ungarn, Polen und Italien sind von der Vogelgrippe betroffen – dies hat indirekte Auswirkungen auch auf Österreich, so Michael Wurzer, Geschäftsführer des Geflügelwirtschaftsverbands, im Ö1-Morgenjournal.
Großteil des Eierbedarfs decken heimische Bauern ab
"Durch die vielen Vogelgrippe-Fälle in Deutschland und in anderen Nachbarländern kommt es tatsächlich europaweit zu einer Knappheit. Wir sehen, dass Eier, die jetzt europaweit im Großhandel gehandelt werden, deutlich teurer sind", so Wurzer. Von der Preiserhöhung sei auch die Gastronomie, die die Eier für Schnitzel, Knödel und Süßspeisen benötigt, betroffen. Aber auch die Preise für Hühnerfleisch hätten im Großhandel zugelegt.
Laut AMA-Marketing haben Österreichs Haushalte 2024 so viele Eier gekauft wie nie zuvor. 80 bis 90 Prozent des Bedarfs an Eiern und Hühnerfleisch können im Handel durch heimische Bauern abgedeckt werden. Industrielle Käufer sind allerdings meist auf das Ausland angewiesen.
Supermarktketten geben Entwarnung
"Die Gastronomie wird von Gastronomiegroßzulieferanten beliefert, und die kaufen zum Teil in Österreich, aber vorrangig in anderen europäischen Ländern ein – auch weil wir den gesamten Gastromarkt gar nicht umfänglich beliefern können", erklärt Wurzer gegenüber dem ORF.
Die großen Supermarktketten geben trotz angespannter Lage Entwarnung: Es seien genügend Eier verfügbar, aufgrund der großen Nachfrage werden jedoch auch hier die Preise steigen. Allerdings wird es zu keiner Situation wie in den USA kommen, wo ein Ei ein US-Dollar kostet – es handle sich in Österreich um Erhöhungen um einige Cent pro Ei, sagt Wurzer.
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