Islamistischer Terror: Cobra griff österreichweit mehrfach zu

Bei Bombendrohungen fährt die Polizei mit großem Geschütz auf. (Symbolbild)
Frühmorgendliche Zugriffe, schwer bewaffnete Beamte und sichergestellte Beweismittel: Mit einem koordinierten Schlag gegen den islamistischen Terrorismus hat der österreichische Verfassungsschutz am Donnerstag in mehreren Bundesländern ein Zeichen gesetzt.
Unter der Leitung der Direktion Staatsschutz und Nachrichtendienst (DSN) und mit Unterstützung von Europol wurden Hausdurchsuchungen, Gefährderansprachen und Vernehmungen durchgeführt. Eine Person wurde KURIER-Informationen zufolge festgenommen.
Die Aktion ging in Wien, Niederösterreich, Oberösterreich, Tirol und Vorarlberg über die Bühne, die Beamten wurden dabei von den Spezialisten des Einsatzkommandos Cobra unterstützt.
Die Einsatzkräfte stellten Laptops, Datenträger und Mobiltelefone sicher – aber auch ein Samurai-Schwert und diverse Schriftstücke, die als potenzielles Beweismaterial für terroristische oder extremistische Aktivitäten dienen könnten.
Zu den Verdächtigen zählen unter anderem eine 16-Jährige, mehrere junge Erwachsene sowie eine 50-jährige Person. Sie stehen im Verdacht, Straftaten im Zusammenhang mit Terrorismus begangen zu haben, darunter die Mitgliedschaft in einer terroristischen oder kriminellen Vereinigung, die Aufforderung zu Terrorstraftaten und deren Gutheißung.
Gefängnisse durchsucht
Insgesamt führten die Behörden zwölf Gefährderansprachen und drei Beschuldigtenvernehmungen durch. Ziel dieser Maßnahmen sei es, islamistische Netzwerke frühzeitig zu erkennen und zu zerschlagen, bevor aus Worten Taten werden. Laut DSN sollen die beschlagnahmten Beweismittel nun ausgewertet und weitere Schritte geprüft werden. Die Vernehmungen dauern an.
Für Aufsehen sorgte am Donnerstag auch ein Cobra-Zugriff in der Daniel-Gran-Straße in der Landeshauptstadt St. Pölten; ein Rettungswagen war ebenfalls vor Ort. Bei dieser Amtshandlung gab es keine Festnahmen, hieß es aus Polizeikreisen.
Aktiv war der Staatsschutz auch in mehreren Justizanstalten, hier gab es ebenfalls Durchsuchungen.
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