Anti-Terror-Einsatz in St. Pölten: Hausdurchsuchungen durchgeführt

Der Einsatz blieb nicht unbemerkt: Donnerstagfrüh kam es im Bereich der Daniel-Gran-Straße in St. Pölten zu einem Zugriff der Spezialeinheit Cobra. Die schwerbewaffneten Polizisten sollen sich Zutritt zu einem Wohngebäude verschafft haben.
Doch was steckt hinter der Amtshandlung, bei der für die Bevölkerung, so ein Polizeisprecher zur NÖN, keine Gefahr bestanden habe?
KURIER-Informationen zufolge soll der Zugriff die Folge von Terror-Ermittlungen des Landesamtes für Staatsschutz und Extremismusbekämpfung in Wien sein. Bei dem Einsatz, der ohne Zwischenfälle über die Bühne ging, sollen mehrere Tatverdächtige ins Visier der Justiz genommen worden sein. Auch der Vorwurf der Terrorfinanzierung dürfte im Raum stehen, es wurden Hausdurchsuchungen durchgeführt.
Die Staatsanwaltschaft Wien bestätigte den Einsatz.

Einsatz im Bereich der Daniel-Gran-Straße
In St. Pölten musste die Justiz immer wieder gegen Terror-Verdächtige aktiv werden.
Im Februar 2018 ermittelte die Staatsanwaltschaft gegen drei junge Männer (zwei 19‑ und ein 22‑jähriger) aus einer mutmaßlichen IS-Splittergruppe, die angeblich einen Angriff auf eine Polizeiinspektion in St. Pölten planten.
Am 20. März 2025 stand ein 24‑jähriger IS-Anhänger in St. Pölten vor Gericht. Er soll im Herbst 2020 in einer Wohnung radikal‑islamistische Vorträge gehalten und den späteren Attentäter von Wien ideologisch beeinflusst haben .
Im Juli 2025 begann am Landesgericht der Prozess gegen drei junge Männer (16‑, 19‑ und 22‑jährig), denen vorgeworfen wurde, in Telegram-Gruppen Anschlagspläne auf die Wiener Regenbogenparade (Pride) diskutiert zu haben. Der 16-Jährige wurde zu sechs Monaten bedingter Haft verurteilt.
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