Nonnen dürfen im Kloster Goldenstein bleiben - aber nichts mehr posten

Drei Nonnen aus Goldenstein.
Lösungsvorschlag liegt am Tisch. Der Reichersberger Propst Grasl knüpft Bedingungen an das Angebot, Zustimmung der Nonnen noch offen.

Die drei Salzburger Augustiner-Chorfrauen, die Anfang September gegen den Willen ihres Ordensoberen wieder in ihr ehemaliges Kloster gezogen sind, dürfen "bis auf Weiteres" in Goldenstein bleiben. 

Damit bestätigte Harald Schiffl, Sprecher des für die drei Nonnen verantwortlichen Propstes des Stiftes Reichersberg (OÖ), Markus Grasl, gegenüber der APA einen Bericht der Salzburger Nachrichten

Demnach wurde bei einem Treffen am Mittwoch mit zwei Vertreterinnen der Nonnen und dem Bürgermeister von Elsbethen, Matthias Herbst (ÖVP), als Vermittler ein Lösungsvorschlag gemacht, dem die Nonnen noch zustimmen müssen.  "Jetzt liegt es an den Schwestern", sagte Schiffl. 

Gästebereich wird definiert

Grasl, der den Nonnen als Apostolischer Kommissar vorsteht, knüpft seine Zustimmung zum Verbleib der drei Nonnen in ihrem ehemaligen Kloster an Auflagen. So soll die Klausur, der abgeschlossene Teil des Klosters, künftig wieder respektiert werden und damit nicht mehr für ordensfremde Personen zugänglich sein. Es wird einen Gästebereich geben. 

Das Schloss Goldenstein.

Das Schloss Goldenstein, die Heimat der drei Nonnen. 

Gesorgt wird für medizinische und pflegerische Unterstützung sowie geistlichen Beistand. Im Falle einer Verschlechterung des Zustandes würden die drei Nonnen im Pflegeheim Elsbethen angemeldet und dort auf die Warteliste gesetzt, sagte der Sprecher des Propstes.  

Keine Social-Media-Aktivitäten mehr

Die Latte für die Zustimmung liegt allerdings hoch. Grasl fordert die Einstellung von Social-Media-Aktivitäten –  die aufständischen Nonnen haben weltweit für Aufsehen gesorgt –  und die Beilegung eines Rechtsstreits, den die Nonnen gegen das Stift und den Propst in die Wege geleitet haben. 

Der Sprecher des Propstes geht davon aus, dass die Entscheidung der drei Ordensfrauen über die Vereinbarung "zeitnah" erfolgt.

Schon zuvor hat Propst Grasl finanziell zurückstecken müssen. Nach Gesprächen mit dem Land Salzburg hat Grasl 64.000 Euro an Sozialhilfe für die drei Nonnen zurückgezahlt. Diese hätte das Stift womöglich zu Unrecht bezogen, hieß es.

Grasl Rückzieher

Und auf der Website des Stiftes Reichersberg hatte Grasl zu Beginn des Konfliktes den Nonnen ausgerichtet, sie würden sich „maßlos überschätzen“ und es wäre „nicht gesundheitlich und geistlich vertretbar“, sie im Kloster zu belassen. 

Gegenüber den Salzburger Nachrichten gibt sich Grasl nun versöhnlich: „Aus Respekt vor dem fortgeschrittenen Alter der Schwestern lasse ich in diesem Fall Barmherzigkeit walten.“ 

Wenn es ihr unbedingter Wunsch sei, „muss ich ihnen entgegengehen und das Herz ein bisschen weiter aufmachen“. Falls die Lösung angenommen wird, werde es „bald ein Gespräch geben“.

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