Basilika am Sonntagberg wurde als eine von 13 Hoffnungskirchen ausgewählt
Bischof Alois Schwarz lockt an 13 "Hoffnungsorten" mit besonderen Perlen. Im "Heiligen Jahr" gibts auch eine unbürokratische Online-Rückkehr nach dem Kirchenausstritt
Mit der schweren Erkrankung des 88-jährigen Papstes Franziskus rückt das von ihm für die Katholische Kirche ausgerufene "Heilige Jahr“ besonders in den Blickpunkt. Ein Jahr, das in dieser Form nur alle 25 Jahre gefeiert wird und auch in der Diözese St. Pölten auf eine neue Art mit zahlreichen landesweiten Veranstaltungen und Programmpunkten begangen wird.
Nach eher turbulenten Jahren mit recht heftig diskutierten Umstrukturierungen in der Diözese, aber auch spektakulären Projekten, wie der Neugestaltung des Museums am Dom oder dem Alumnatsgartens in der St. Pöltner Innenstadt, soll das "Heilige Jahr“ neue Akzente setzen. Dabei setzen Bischof Alois Schwarz und die Diözesanverantwortlichen auf eine breite Bühne. Den in den vergangenen Jahren stärker gewordenen und von der Corona-Pandemie kurzzeitig gebremsten Wallfahrtsboom will man heuer im niederösterreichischen Bistum mit neuen Pilgerzielen wieder befeuern.
Bischof Alois Schwarz mit einem Perlenarmband, das Teilnehmer an das Heilige Jahr erinnern soll
So wurden 13 traditionelle, aber auch nicht so etablierte Wallfahrtsziele quer durch die Diözese ausgewählt, die heuer als "Hoffnungskirchen“ tituliert werden. Bischof Schwarz erhofft sich, dass dort besondere spirituelle Impulse gesetzt werden. "Es ist ein Jahr, in dem wir alle eingeladen sind, auf eine spirituelle Reise zu gehen“, sagt er. Unter den ausgewählten Schauplätzen finden sich die bekanntesten Pilgermagneten, wie die Basiliken in Mariazell, am Sonntagberg, in Maria Taferl oder Maria Dreieichen.
Aber auch der imposante Dom St. Pölten, die Stiftskirchen in Göttweig, Lilienfeld oder Zwettl sind unter den angepriesenen Zielen. Aber auch weniger bekannte Gotteshäuser, wie die Franziskanerkirche in St. Pölten oder die imposanten Pfarrkirchen in Weißenkirchen in der Wachau und in Waidhofen im Ybbstal gehören zu den ausgewählten Gnadenorten.
Hoffnungsmessen
In allen 13 Gotteshäusern wird der Bischof zu verschiedenen Terminen "Hoffnungsmessen“ zelebrieren und damit einen Höhepunkt individueller oder organisierter Wallfahrten gestalten. Die Art und Weise der Wallfahrten sei den Gläubigen völlig freigestellt, sagt der Pressesprecher der Diözese Thomas Fischbacher. "Der Pilgerweg soll eine Möglichkeit bieten, die eigene Spiritualität zu vertiefen und zugleich die Schönheit der Natur zu erleben“, wirbt die Diözese für die Events.
Als besonderes Andenken erhalten Wallfahrer in den 13 besonderen Kirchen heuer gratis symbolische Pilgerperlen. Aufgefädelt auf einem Lederarmband soll so den Teilnehmern ein besonderes Erinnerungsstück an das heurige Jahr beschert werden. Zu bekommen seien die Perlen in den 13 Kirchen das ganze Jahr über und noch nur an den Wallfahrtsfesttagen mit dem Bischof, erklärt Fischbacher.
Online-Beitritt
Über ein anderes überraschend gut angenommenes Angebot im heurigen Festjahr freue man sich in der Diözesan-Direktion schon jetzt im Februar, berichtet Bischofssprecher Fischbacher weiters. Als einzige Diözese in Österreich hat man in St. Pölten auf der bischöflichen Homepage ein Formular platziert, dass aus der Kirche ausgetretenen Ex-Gläubigen den formlosen und unbürokratischen Wiedereintritt in die Kirche ermöglicht.
"Wir wurden davon überrascht, dass vor allem junge Menschen unter 30 Jahren dieses Angebot stark nutzen. Bis Ende Februar werden wir bereits rund 100 Wiedereintritt haben. Viele von ihnen suchen dabei das Gespräch mit uns“, erzählt Fischbacher.
In den vergangenen Jahren wurden in St. Pölten durchschnittlich 300 zurückgekehrte Gläubige über das gesamte Jahr gezählt. Über 5.000 kehren der Kirche allerdings jährlich im Schnitt den Rücken zu.
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