Die Zeitumstellung: Es wird schon bald dumpa

Der Sommer ist endgültig vorbei, wenn . . .
. . . wieder an Uhrzeigern gedreht, digitale Anzeigen adaptiert werden oder aber die Technik den Zeitsprung alleine schafft: Die Normalzeit, zuweilen als Gegensatz zur Sommerzeit fälschlicherweise auch „Winterzeit“ genannt, kehrt ab 31. Oktober wieder.
Geht es nun vor oder zurück mit den Zeigern?
Im Herbst rätseln wohl viele Österreicher: Eine Stunde vor? Oder zurück? Da können Eselsbrücken helfen. Beispielsweise diese: „Schani, trag den Garten rein“ im Winter gibt es üblicherweise keine Gastgärten, Tische und Sessel werden zurück in den Stauraum getragen, ergo: Die Zeiger gehen zurück, und zwar um eine Stunde.
Wann wird umgestellt?
Jeweils am letzten Sonntag im März werden die Zeiger um eine Stunde vorgedreht, also von 2 Uhr auf 3 Uhr, damit beginnt die Sommerzeit. Die Normalzeit beginnt dann wieder am letzten Sonntag im Oktober, heuer ist das der 31. Oktober. Die Uhrzeit springt von 3 auf 2 Uhr, Langschläfer gewinnen Sonntagfrüh also eine Stunde.
Warum passiert das?
Der eigentliche Auslöser in Europa war die Energie- und Erdölkrise der 1970er-Jahre. Die Sommerzeit wurde 1973 eingeführt: Mehr Tageslicht für Haushalte und Unternehmen sollte helfen, Energie zu sparen.
Doch nicht alle Staaten starteten gleich schnell, Frankreich war Vorreiter, Österreich folgte 1979, Deutschland und die Schweiz stellten erst 1980 um. In der EU gilt sie verpflichtend für alle Mitgliedsstaaten seit 1996.
Der Plan, durch mehr Tageslicht Energie zu sparen, ist übrigens keine Idee des 20. Jahrhunderts: Schon Benjamin Franklin, Erfinder und einer der Gründerväter der USA, schlug so etwas 1784 vor. Die Maßnahme sollte den Kerzenverbrauch senken.
Sollte die Sommerzeit-Umstellung nicht schon längst beendet sein?
Allerdings. Bei einem Treffen der Verkehrsminister dieses Thema fällt in ihr Ressort 2018 in Graz wurde das Aus für die saisonale Zeitumstellung grundsätzlich abgesegnet und für 2021 avisiert. Ausgangspunkt war eine EU-weite Online-Umfrage, bei der 84 Prozent der Teilnehmer für eine dauerhafte Sommerzeit votierten.
2019 stimmte auch das EU-Parlament mit großer Mehrheit zu, nur: Seither liegt das Vorhaben im EU-Ministerrat, zudem muss es unter den Mitgliedsstaaten eine Mehrheit für die Abschaffung geben.
Woran hakt es?
Unter den kniffligen Punkten sind die Zeitzonen. Derzeit existieren drei innerhalb der EU, das soll so bleiben, denn: Ohne Differenzierung würde beispielsweise am 20. Juni die Sonne in Spanien um 5.44 Uhr aufgehen, in skandinavischen Staaten aber bereits um 2.53 Uhr. Außerdem soll es den Mitgliedsstaaten selbst überlassen werden, ob sie dauerhaft auf Sommerzeit umstellen oder ständig bei der Normalzeit bleiben.
Somit bliebe es wohl bei Unterschieden, Österreich etwa tendiert zu dauerhafter Sommerzeit. Wann die Umstellung definitiv beendet wird, lässt sich derzeit nicht abschätzen.
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