Die Temperaturen sind eisig. Der Wallersee scheint noch im Winterschlaf zu sein. Lange bevor im Strandbad wieder Badegäste ihre Handtücher ausbreiten, dreht SPÖ-Parteichef David Egger hier regelmäßig seine Laufrunden. „Ist das nicht herrlich?“, sagt er und blickt nachdenklich auf den See hinaus. Egger ist in Neumarkt geboren, zu Hause und blieb auch als SPÖ-Landeschef Vizebürgermeister.
„Ein Privileg“, sagt er über seine Kindheit. Nicht jeder habe es so gut. Er positioniert sich als Politiker, der für das ganze Land da ist. „Der Ausverkauf der Heimat muss ein Ende haben“, so Egger. Beispiele dafür gibt es genug, von „seiner“ Wallerseebucht, die schon am Wunschzettel touristischer Investoren steht, bis zu den Chalet-Dörfern im Innergebirg.
Egger braucht Kraftorte, denn er droht im bundespolitischen Führungsstreit der SPÖ unter die Räder zu kommen. Die Diskussionen verstummen nicht, auch nicht auf seine Bitte hin, erst einmal in Salzburg zu wählen. „Da scheint man ihn Wien auf einem Auge blind zu sein.“ Er müsse mit den „nervigen Nebengeräuschen“ leben und konzentriere sich auf Salzburg. Auch Umfrageergebnisse, die die SPÖ nur mehr bei 17 Prozent sehen, schiebt der SPÖ-Frontmann auf die Seite. „Auch wenn es zuerst einmal ein Dämpfer war, das gebe ich ganz offen zu.“
Svazek ist leidenschaftliche Jägerin
Da werden der FPÖ mit Marlene Svazek an der Spitze realistischere Chancen auf Platz zwei vorhergesagt: Die Werte sind ein Motor für die freiheitliche Spitzenkandidatin. Zusätzlich tankt die leidenschaftliche Jägerin gern im Wald auf. „Dann, wenn in der Früh alles mucksmäuschenstill ist.“ Sie könnte sogar dem dominierenden Wilfried Haslauer (ÖVP) Platz eins noch strittig machen.
Der Landeshauptmann lässt sich im Wahlkampf nicht aus der Ruhe bringen. Geht es nach Analysten, brauche Salzburg nun „eine starke Hand“, die er sein will. Privat führt er gern Beagle-Dame und Familien-Hündin Joy an der Leine aus und ist dabei auch auf klassischen Spazierwegen in der Stadt wie dem Hellbrunner Park zu sehen.
„Abstrampeln“ ist das Motto von Martina Berthold von den Grünen: Sie gilt als Energiebündel und steigt nicht nur beruflich, sondern auch privat gerne aufs Rad. Ihre liebsten Strecken: Das Salzachufer oder auch Laufrunden hinauf nach Maria Plain. Gespräche über Energie-Level bringen sie gleich zum grünen Kernthema, den Klimaschutz: „Er macht nicht vor der Stadt halt. Wir sind genauso für das Land da.“ Auch dort, wo Umweltereignisse wie Vermurungen oder Hochwasser, die Landbevölkerung trafen, will sie mit grünen Ideen überzeugen.
Und Kay-Michael Dankl, junger KPÖ plus-Politiker mit realistischen Chancen auf einen Einzug in den Landtag, hat den Glanspitz, wo die Glan in die Salzburg fließt, als Kraftort mitten in der Stadt für sich entdeckt. Spaziergänge am Wochenende oder spontane Tischtennis-Matches sind für ihn Kraftquelle. Vor allem Familien oder auch Hundebesitzer tun es ihm gleich.
Und das bringt den Kommunisten bei eisig kalten Temperaturen gleich zu einem Punkt auf seinen langen Forderungskatalogen: „Wir haben in der Stadt überhaupt keinen Indoor-Spielplatz.“ Familien, die mit kleinen Wohnungen auskommen müssen, stelle das oft vor große Herausforderungen. Und: Auch eine Hundewiese fehle, so der Sportler, der auch beim Bogenschießen gerne ausspannt.
Sport ist die große gemeinsame Klammer, die zu allen Kandidaten passt: Neos-Spitzenkandidatin Andrea Klambauer ist gern auf der Skipiste oder im Garten – am liebsten mit der Familie.
Gerhard Pöttler (früher MFG, jetzt eigene Liste „Wir sind Salzburg“) ist als Tennistrainer aktiv und ließ auch schon viele Kicker nach seiner Schiedsrichter-Pfeife tanzen. Und MFG-Mann Patrick Prömer holt sich bei Radeln und Wandern Energie für die letzten Wahlkampf-Meter.
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