Besser als SPÖ-Kandidat? Das ist Salzburgs kommunistischer Herausforderer

Besser als SPÖ-Kandidat? Das ist Salzburgs kommunistischer Herausforderer
Kay-Michael Dankl könnte für die KPÖ in den Salzburger Landtag einziehen. Er stammt aus einem sozialdemokratischen Elternhaus.

Es war ein peinliches Hoppala des Senders oe24.tv, das den Salzburger Kommunisten Kay-Michael Dankl (34) auch in Wien bekannt machte. Während einer Werbeunterbrechung blieben versehentlich die Mikros eingeschaltet und da erklärte SPÖ-Vordenker und Christian-Kern-Biograf Robert Misik, dass er den KPÖ-Mann für einen zehnmal besseren Kandidaten halte als den eigenen SPÖ-Mann David Egger.

Innerparteilich sorgte das für einen großen Wirbel. Auf Kay-Michael Dankl muss auch ein großes Augenmerk gelegt werden. Immerhin käme die KPÖ laut einer Hajek-Umfrage mit 6 Prozent in den Landtag.

Doch wer ist dieser Kay-Michael Dankl, der die KPÖ im konservativen Salzburg aus der Versenkung holen könnte?

Er stammt eigentlich aus einem sozialdemokratischen Elternhaus. Die Mutter Ärztin – ihr Studium war dank der Ära Kreisky möglich –, der Vater Tischler, wuchs er zuerst am Land (Pinzgau) und dann in der Stadt Salzburg auf.

Während des Studiums engagierte er sich bei den Jungen Grünen. Zwei Jahre lang war er sogar Bundesvorsitzender, kehrte den Grünen nach dem Rauswurf der Parteijugend durch Eva Glawischnig aber den Rücken zu. Dankl und Mitstreiter gründeten die Mitmachplattform PLUS, die die Zusammenarbeit mit der KPÖ anstrebte und immer mehr vertiefte. Die Grazer KPÖ-Bürgermeisterin Elke Kahr unterstützte ihn. 2019 zog er mit 3,7 Prozent der Stimmen in den Gemeinderat der Stadt Salzburg ein.

Dankl – im Nebenberuf ist der Historiker Museumsführer – vertraut im Wahlkampf auf rund 80 Unterstützer, die ehrenamtlich für die KPÖ Plus laufen, und geht vor allem in jene Stadtteile und Orte, wo die Wahlbeteiligung niedrig ist: „Es ist nicht gut, wenn ganze Bevölkerungsgruppen vom demokratischen Prozess ausgeschlossen sind.“

Auf 400 Euro im Monat verzichtet er von seinen Bezügen als Gemeinderat zugunsten in Not geratener Menschen.

Mit einer Ablehnung der KPÖ aus einem historischen Kontext heraus sei er kaum konfrontiert. „Die Leute wissen mittlerweile, wie sie uns einzuordnen haben.“

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