Die Corona-Bergregeln: Kein Gipfel-Bussi und Maske im Rucksack

Die Corona-Bergregeln: Kein Gipfel-Bussi und Maske im Rucksack
Alpine Vereine haben an einem Leitfaden für Wanderer gefeilt: Auf gewohnte Rituale soll verzichtet werden.

Wandern gehört zu den liebsten Freizeit- und Urlaubsvergnügungen der Österreicher. Passionierte Berggeher und die, die es noch werden wollen, sollten sich jedoch auf neue Regeln einstellen: Vertreter der Alpinen Vereine haben  einen Leitfaden zusammengestellt, der auf die coronabedingten Schutzmaßnahmen Bedacht nimmt. Das heißt allerdings, auf einige liebgewordene Rituale zu verzichten.

Alpenverein und Naturfreunde zählen sieben Grundregeln auf. "Ziel unserer Leitlinien ist es, das Infektionsrisiko zu minimieren", erklärt Andreas Ermacora, Präsident des Österreichischen Alpenvereins. "Besonders, wenn Personen gemeinsam unterwegs sind, die nicht in einem Haushalt leben."

Und so sehen die Tipps im Detail aus:

Abstand halten: Mindestens zwei Meter empfehlen die Vereine und rechnen nicht in Babyelefanten, sondern in Armlängen. Der Abstand zwischen den Wanderern sollte demnach "etwas mehr als zwei Armlängen von Erwachsenen" betragen. Muss dies aus Sicherheits- oder Platzgründen unterschritten werden, sei eine Maske zu tragen.

Auf Rituale verzichten: Händeschütteln vor dem Losgehen, Gipfelbussi, Trinkflasche dem Kollegen anbieten - all das ist am Berg üblich, soll aber nun tunlichst unterlassen werden.

In Kleingruppen gehen: Je mehr Leute, desto schwieriger werde das korrekte Abstandhalten.

Maske im Rucksack: Nund-Nasen-Schutz und Desinfektionsmittel gehören nun zur Grundausstattung.

Mund-Nasen-Schutz im Auto: Die Vereine erinnern auch an die von der Regierung vorgegebenen Regeln bei Fahrgemeinschaften. Sitzen Personen im Wagen, die nicht in einem Haushalt leben, müssen Masken getragen werden.

Weniger riskieren: "Deutlich unter der persönlichen Leistungsgrenze bleiben", rät der Leitfaden. Das habe mit den "coronabedingten Erschwernissen bei Rettungseinsätzen und zusätzlicher Belastung der Spitäler" zu tun.

Hilfe im Notfall: Wie immer gilt trotz der gebotenen Vorsicht vor Ansteckung - Erste Hilfe im Notfall leisten, aber dabei Mund-Nasen-Schutz verwenden.

Die Vereine bereiten nun aber auch schon "Phase 2" vor, wie Andreas Schieder, Vorsitzender der Naturfreunde Österreichs, beschreibt. Die Berghütten werden für den Betrieb gerüstet. Die Wirte sollen ab 15. Mai auch am Berg wieder Gäste begrüßen, Übernachtungen sind ab 29. Mai vorgesehen.

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