Derzeit surren Stechmücken nur leise durch die Lande

Die heurige Saison hat es in sich. Zunächst sprachen Experten von einem Zehnjahrestief, dann sorgten Niederschläge und steigende Temperaturen jäh für eine Plage. Zuletzt schafften die Regenfälle wieder gute Bedingungen sowohl für Hausgelsen und ihre Eiablage, als auch für das Schlüpfen von Überschwemmungsgelsen. „Im Moment sind Gelsen eher wieder am Rückgang“, sagt Carina Zittra vom Department für Funktionelle und Evolutionäre Ökologie an der Uni Wien.
Einen Sommer ohne Gelsen gibt es in Österreich nicht. 54 der weltweit rund 3.500 Stechmückenarten kommen hierzulande vor. Immer ist das eine oder andere Weibchen auf der Suche nach Blut, um Proteine für die Reifung der Eier zur Verfügung zu haben; die biologische Uhr tickt. Die Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit überprüft die Artenvielfalt an 37 Standorten zwischen Boden- und Neusiedler See. Gefährliche Bio-Invasoren, wie jüngst die Tigermücke, die Tropenkrankheiten übertragen kann, sollen damit rechtzeitig identifiziert werden.
➤ Mehr lesen: Diese heimischen Wildtiere könnten Ihre Gesundheit schädigen
Die Spezies, die aktuell heimisch sind, unterscheiden sich nicht nur in ihrem Aussehen und ihrer Genetik, sie bewohnen auch verschiedene Lebensräume – vom trockenen Terrain in Fließgewässernähe über Baum- bzw. Erdhöhlen bis zu Stehgewässern in seichten Lacken, Regentonnen oder Vogeltränken. Zudem haben sie artspezifische Präferenzen. Während die einen bevorzugt Säugetiere stechen, saugen andere lieber an Vögeln oder Reptilien.
„Überschwemmungsmücken sind im Vergleich zu anderen adulten Gelsen kleiner“, hilft die Biologin bei der Bestimmung. Die Größe des Insekts tut im Grunde aber nichts zur Sache. Es liegt an der individuellen Immunreaktion des Wirts, wie sehr der Gelsendippel juckt.
➤ Mehr lesen: Biodiversität: "Ohne Mücke gibt es keine Schokolade"
Kommentare