Das Imperium des Oligarchen Oleg Deripaska
US-Bürgern und US-Unternehmen ist seit April 2018 verboten, Geschäfte mit russischen Oligarchen oder deren Firmen zu machen. Von diesen US-Sanktionen sind auch Oleg Deripaska und sein weltumspannendes Firmenimperium betroffen.
Der umtriebige Dollar-Milliardär ist ein Workaholic, der auch seinen Managern zu später oder bereits früher Stunde die volle Einsatzbereitschaft abverlangt – sieben Tage die Woche.
Der 50-jährige Russe ist Gründer und Eigentümer des russischen Industrie-und Investment-Imperiums Basic Element, ist Präsident der in London notierten Rohstoff-Gruppe En+, Gründer und Großaktionär des börsennotierten russischen Aluminium-Giganten Rusal, des Autoherstellers GAZ sowie des Maschinenbauers und des Autoindustrie-Zulieferers Russian Machines.
Dazu kommen noch ein Baukonzern, ein Agrarunternehmen, und ein Luftfahrtunternehmen samt mehreren Flughäfen.
Harte Strafmaßnahmen
Die US-Sanktionen haben Deripaska gezwungen, Beteiligungen auf andere Gesellschaften umzuverteilen und Führungsebenen mit neuen Köpfen zu besetzen. Der Mischkonzern Basic Element (300.000 Mitarbeiter) hat (Stand: Mitte April 2018) durch die US-Strafmaßnahmen rund sechs Milliarden Dollar Börsenwert verloren.
Deripaskas Firmenreich reicht bis nach Österreich. Seine zypriotische Rasperia Trading Limited hält 25,9 Prozent am Baukonzern Strabag SE. Die US-Sanktionen haben aber dazu geführt, dass die Dividendenauszahlung für das Jahr 2017 an Deripaska vorerst aufs Eis gelegt werden musste.
Der studierte Physiker schätzt auch die Qualitäten österreichischer Manager.
Der Wiener Investmentexperte und frühere Magna-Manager Stephan Zöchling hat vor einigen Jahren die Bau-Sparte Deripaskas operativ neu aufgestellt und das Großbauprojekt Sotschi (Winterspiele 2014) umgesetzt. Und der gebürtige Steirer und frühere Magna-Boss Siegfried Wolf spielt in Deripaskas Imperium eine einflussreiche Rolle. Wolf ist Chef und Mitgesellschafter von Deripaskas Autozulieferer Russian Machines (60.000 Mitarbeiter).
Große Nummer
Indes zählt Deripaska selbst zu den wichtigsten Wirtschaftsberatern des russischen Präsidenten Wladimir Putin. Auch russische Regierungsmitglieder sollen Deripaskas Mega-Yacht für Urlaubsaktivitäten schätzen gelernt haben. Der Tycoon gilt nach wie vor als einer der reichsten Russen. Sein Vermögen wird auf zumindest fünf Milliarden Euro geschätzt.
Kommentare