Tirol und Steiermark rüsten sich für Anstieg der Patientenzahl

An der Uni-Klinik Innsbruck und anderen Tiroler Spitälern hat man sich vorbereitet
In der Steiermark wird ab dem Wochenende mit einer "großen Woge der Coronapandemie" gerechnet. In Tirol blickt man gespannt nach Landeck.

Jede der 279 Gemeinden Tirols steht seit Donnerstag unter Quarantäne. Neben „dahoam bleiben“ heißt es damit bis auf wenige Ausnahmen, auch im eigenen Ort zu bleiben. Das Bundesland isoliert sich zudem weitestgehend. Die Politik hat damit das Maximum in der Einschränkung der Bewegungsfreiheit nahezu ausgereizt.

Vorerst steigt die Zahl der Infektionen aber von Tag zu Tag weiter. Im Tiroler Gesundheitssystem rüstet man sich dafür, dass damit auch die Zahl der Corona-Patienten steigt. Am Freitag lagen 39 Infizierte in Spitälern, acht davon mussten intensivmedizinisch betreut werden.

Abseits von mehr als 1.300 frei gemachten Krankenhausbetten (228 davon intensiv), stehen weitere 1.100 Betten in zu Notkrankenhäusern umfunktionierten Hotels, Reha-Einrichtungen und Pflegeschulen parat. Dort sollen jene behandelt werden, „denen es für daheim zu schlecht und für das Spital zu gut geht“, erklärt Mediziner Alois Schranz, der im Krisenstab des Landes sitzt.

Problembezirk im Tiroler Oberland

Im Krankenhaus Zams wird sich zeigen, wie gut das System aufgestellt ist. Das Spital steht im besonders stark betroffenen Bezirk Landeck, in dem etwa das gesperrte Paznauntal mit Ischgl liegt. Im Bezirk Landeck wurden 237 der 627 bis Freitagvormittag in Tirol positiv auf getesteten Personen festgestellt.

Die steirische Krankenanstaltengesellschaft (KAGES) befürchtet ab dem Wochenende einen „große Woge der Coronaepidemie“, beruhigt aber: Rund 350 Beatmungsgeräte seien einsatzbereit, das seien halb so viele wie ganz Italien beim Ausbruch der Corona-Krise hatte. Außerdem gäbe es in den Spitälern mehrere 100.000 Atemschutzmasken, weitere 500.000 sind bestellt.

Desinfektionsmittel wurde innerhalb der KAGES nun selbst hergestellt, Medikamente seien „in ausreichender Menge“ eingelagert. 1.700 Kräfte im medizinischen und pflegerischen Bereich stünden als Personalreserve im Ernstfall bereit.

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