Coronavirus bremst Läufer weiter aus

Coronavirus bremst Läufer weiter aus
Nach der Absage aus der Wachau ist auch der Graz Marathon im Oktober ein Wackelkandidat.

Immerhin, der Halbmarathon in Klagenfurt ist fix und gut nachgefragt. Das freut Michael Kummerer, Veranstalter von „Kärnten läuft“: „Das ist auf Schiene, das passt.“ Doch Kummerers zweite, größere Laufveranstaltung in Graz wird allmählich zum Wackelkandidaten: Bis Mitte August soll feststehen, ob der Graz Marathon im Oktober überhaupt stattfinden kann.

Vor ein paar Wochen noch klang Kummerer diesbezüglich optimistischer als jetzt, einen Tag nach der Absage eines anderen Lauf-Herbstklassikers: Am Mittwoch gab Michael Buchleitner vom Wachaumarathon die Stornierung des September-Termins 2020 bekannt.

Hygiene in den Dixie-Klos

Die Absage aus Niederösterreich und das Zögern in der Steiermark haben denselben Grund: Die Corona-Sicherheitsvorschriften -  von Zeitfenstern beim Start bis zu Hygienemaßnahmen in den Dixie-Klos.

Zeitversetzt und gestaffelt

Dazu erlauben die Verordnungen für Breitensportevents im Freien seit 1. Juli 100, mit 1. August vorerst nur 200 Teilnehmer. Laufevents könnten dies zwar mit Startblöcken in dieser Personenanzahl schaffen und trotzdem mehr Teilnehmer zulassen. Aber diese müssten extrem zeitversetzt und gestaffelt auf die Strecke geschickt werden.

Das hieße am Beispiel einer Stadt wie Graz: Straßen müssten nicht nur wie bisher sechs Stunden für den Verkehr gesperrt werden, sondern bedeutend länger. „Das geht natürlich nicht“, betont Kummerer. Er moniert jedoch ungleiche Behandlung: In Fußballstadien seien ab August wieder 1.250 und ab September eventuell sogar bis zu 10.000 Zuschauer erlaubt, solange die Abstandsregeln eingehalten würden. „Die Fußballlobby hat gegriffen. Aber Läufer haben keine Lobby. Das ist ein Schlag ins Gesicht für uns Veranstalter.“

Klagenfurt läuft

Klagenfurt jedoch ist anders - das riesige Wörthersee Stadion erlaubt ein umsetzbares Konzept: Gestartet wird dort am 23. August in zeitversetzten Blöcken, in denen jeweils nur 100 Läufer zugelassen werden. So können sie beim Warten die Abstände einhalten. Sie starten einzeln statt in der Gruppe mit genügend zeitlicher Distanz.

Dazu kommt, dass die Strecke in Kärnten eher abseits liegt. „Wir müssen kaum Straßen sperren, dadurch können wir alle Sicherheitsvorgaben einhalten“, beschreibt Kummerer.

Keine Massenveranstaltung

Durch die einzigartigen Gegebenheiten ist das Klagenfurter Konzept aber nicht auf Graz umlegbar. Kummerer hofft noch auf eine Lösung für den Graz Marathon. „Natürlich nehmen wir auf die Gesundheit und die Entwicklung Rücksicht. Aber wir reden ja von keiner Massenveranstaltung, wenn wir in einem Block, wo sonst 1.000 stehen würden, 300 hätten, die wir  rausschicken.“

Fieber messen

Fiebermessungen vor dem Start sowie keine Zuschauer im Teilnehmerbereich seien für Graz ebenfalls geplant. „Außerdem haben wir alle Daten schon durch die Teilnehmerregistrierung“, betont Kummerer. „Das habe ich in einem Freibad oder in einem Einkaufszentrum nicht. Und auf einer Strecke von 42 Kilometern verteilt sich die Menge sowieso.“

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