Corona-Zahlen steigen wieder: Welche Bezirke besonders betroffen sind
Wochenlang war zuletzt keine signifikante Änderung bei den Corona-Zahlen bemerkbar, die 7-Tage-Inzidenz bewegte sich seit Anfang September und immer zwischen 130 und 145. Seit Mitte Oktober steigen die Zahlen jedoch wieder - zuletzt deutlich. Die 3.727 Neuinfektionen am Mittwoch gemeldeten Neuinfektionen stellen den höchsten Wert seit mehr als sechs Monaten dar, die 7-Tage-Inzidenz ist inzwischen bei 196 angekommen.
Die Situation auf den Intensivstationen ist hingegen stabil. 218 Patienten liegen aktuell auf einer Intensivstation (ab einer Belegung von 300 Intensivbetten gilt die 2-G-Regel in der Nachtgastronomie sowie bei Veranstaltungen ab 500 Personen ohne zugewiesene Sitzplätze).
Einem Anstieg bei den Zahlen folgt in der Regel jedoch auch ein Anstieg bei den Intensivpatienten, sagte am Mittwoch auch Komplexitätsforscher Peter Klimek.
Besonders betroffen sind aktuell Salzburg, das seit vergangener Woche wieder als "Corona-Höchstrisiko-Zone" gilt, und Oberösterreich. In den Gemeinden Annaberg-Lungötz, St. Koloman und Adnet wurden deshalb bereits wieder Ausfahrtsbeschränkungen eingeführt.
In Oberösterreich liegt die 7-Tage-Inzidenz inzwischen wieder bei 264, in Salzburg bei 253.
Der aktuell meistbetroffene Bezirk liegt aber im ansonsten vergleichsweise ruhigen Niederösterreich: Melk hat aktuell die höchste 7-Tages-Inzidenz in Österreich. Bezogen auf die vergangenen sieben Tage gab es dort 574,9 Fälle pro 100.000 Einwohner.
Niedrige Impfzahlen
Besorgniserregend sind im Hinblick auf die steigenden Fallzahlen in Melk und Scheibbs die im niederösterreichweiten Vergleich niedrigen Impfquoten.
Auch innerhalb der Bezirke schwanken die Impfraten, wie Johann Seper, Bezirkshauptmann in Scheibbs, bei einer Konferenz mit anderen Bürgermeistern analysierte.
So gebe es Schwankungen von bis zu 25 Prozent. Man sei sich bewusst, dass man deutlich hinter den Impfzahlen im Osten Niederösterreichs liege und werde künftig verstärkt Bemühungen anstellen, die Impfquote zu erhöhen.
Komplexitätsforscher Peter Klimek sagte im Ö1-Morgenjournal, dass sich aktuell nicht nur große Unterscheide zwischen den Bundesländern auftun würden, sondern auch bei den betroffenen Altersgruppen. Über die vergangenen Wochen hinweg habe es teilweise schon in Bundesländern insbesondere unter älteren Bevölkerungsgruppen Anstiege gegeben, parallel zu tendenziellen Rückgängen unter den jüngeren Bevölkerungsgruppen.
Dies habe sich aber dann aber nicht in einem Anstieg der Intensivpatienten widergespiegelt: "Das macht die Einschätzung momentan natürlich ein bisschen schwierig, aber prinzipiell gilt immer noch: Steigen die Infektionszahlen unter den Älteren, dann steigen mit entsprechendem Zeitverzug auch die Intensivbeläge in den Spitälern."
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