Corona: Nichts, wie es mal war

Corona: Nichts, wie es mal war
Ob Berufsleben oder Privates: Für drei Viertel der Österreicher hat Corona das Leben nachhaltig verändert.

Nach der Pandemie ist nicht vor der Pandemie, das sagen zumindest knapp drei Viertel der Österreicher. Denn Corona werde das Leben nachhaltig verändern.

Bewegung im Freien, Bedeutung der Familie und persönliche Kontakte haben an Wichtigkeit gewonnen. Das ergab eine Umfrage des Linzer Meinungsforschungsinstituts IMAS, die am Freitag veröffentlicht wurde. Welche Auswirkungen die Coronakrise auf den künftigen Alltag hat, stand im Fokus der Erhebung.

Die Angaben wurden mit jenen einer Befragung vom Frühsommer 2020 verglichen. Der Anteil derer, die meinten, das tägliche Leben werden sich sehr stark bzw. einigermaßen verändern, blieb mit 73 Prozent unverändert. Genauso wie vor zwei Jahren sagten aber auch 22 Prozent der Österreicher, die Pandemie werde keine bleibenden Spuren hinterlassen. Fünf Prozent machten in beiden Erhebungen keine Angaben.

Leben nicht mehr wie früher

Sowohl Privat- als auch das Berufsleben werden nach Corona nicht mehr wie früher sein. 85 Prozent gehen davon aus, dass man sich mehr in der Natur aufhalten werde, für 84 Prozent wachse die Bedeutung der Familie, 82 Prozent glauben, die Krise bewirke ein bewussteres Leben und 77 Prozent rechnen mit einem Anstieg der Sensibilität gegenüber Grippe-Erkrankungen. Und noch etwas wird sich aus Sicht der Befragten ändern: Das Begrüßungsritual: Küsschen und Umarmung werden von neuen Willkommensformen ersetzt, nehmen 60 Prozent an. Im Arbeitsleben werden die Aspekte Home-Office, Kurzarbeit und Videokonferenzen zunehmen, schätzten 74 Prozent der Befragten.

Dass hingegen die Maske ständiger Begleiter im Alltag bleibe, damit rechnet die Hälfte der Bevölkerung. Die Angst, den Arbeitsplatz zu verlieren, wurde in den vergangen zwei Jahren weniger. Gaben 2020 noch 49 Prozent der Österreicher an, dass diese Furcht klar wachsen werde, waren es heuer im Frühjahr 31 Prozent.

Grundsätzlich sehen 47 Prozent die Möglichkeit, dass die Pandemie auch zu einem besseren Leben führen könne. 35 Prozent glauben dies nicht. 18 Prozent enthielten sich einer Einschätzung. Vor allem Leute in der Stadt (53 Prozent) oder mit hohem Bildungsabschluss (57 Prozent) sehen in der Krise eine Chance.

IMAS hat von 9. Februar bis 7. März 1.023 Personen ab 16 Jahre direkt befragt. Ein Teil der Interviews fand nach Ausbruch des Krieges in der Ukraine statt.

Kommentare