Corona-Maßnahmen: Kärnten zieht die Zügel an

Corona-Maßnahmen: Kärnten zieht die Zügel an
FFP2-Maskenpflicht wird ab Freitag ausgeweitet. Verlängerung der Übergangsfrist für 3G am Arbeitsplatz wird gefordert.

In Kärnten gibt es künftig strengere Corona-Maßnahmen als auf Bundesebene. Die Details dazu wurden in einer Pressekonferenz am Montagnachmittag präsentiert.

Bereits am Wochenende hatte Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) anklingen lassen, dass Kärnten strengere Regeln verhängen könnte. So könnte es eine Verschärfung der FFP2-Masken-Pflicht geben, außerdem könnten zusätzliche Reglementierungen bei Veranstaltungen kommen.

Bestätigt wurde das dann am Montag: Die FFP2-Maskenpflicht solle künftig sowohl in den Innenräumen bei Veranstaltungen als auch im beruflichen Bereich gelten. Ebenso gilt sie bei den körpernahen Dienstleistungen nun für Kundinnen und Kunden. In der Gastronomie ist die Konsumation künftig nur mehr im Sitzen gestattet. 

Auch in Hotels und Pensionen und bei größeren Zusammenkünften wie etwa bei Messen oder Märkten gilt künftig die FFP2-Maskenpflicht.

Stark steigende Zahlen

Die Maßnahmen treten am Freitag in Kraft. In der Pressekonferenz betonte Landeshauptmann Kaiser, dass die Maßnahmen der Bundesregierung die "Unterkante" seien, man müsse mehr tun, um die Kontakte zu reduzieren.

"Wir machen das nicht aus Jux und Tollerei", meinte Kaiser  zu den Verschärfungen, die auch von der ÖVP als Koalitonspartner mitgetragen werde. Dabei verwies er auf die  Zahl der Neuinfektionen, die in Kärnten in den vergangenen Tagen stark in die Höhe geschnellt war.

Von Freitag bis Sonntag wurden jeweils mehr als 900 Neuinfektionen pro Tag verzeichnet. Die Inzidenz stieg auf über 900 und ist damit die dritthöchste in Österreich hinter Salzburg (1.344) und Oberösterreich (1.314,8).

Mit Montagfrüh hatte es einen starken Anstieg bei den Covid-Patienten in den Kärntner Krankenhäusern gegeben, mit 225 waren es doppelt so viele wie noch Ende Oktober. 31 Patienten mussten mit Stand Montagfrüh intensivmedizinisch versorgt werden.

Positive Entwicklungen bei Impfungen

Um mit dem derzeitigen Infektionsgeschehen Schritt zu halten, wurde das Contact Tracing bereits personell aufgestockt. Am Dienstag wolle Kaiser beim Bundesheer um weitere Unterstützung ansuchen. Sollte zu wenig Personal da sein, werde man bei Bedarf auf Milizsoldaten zurückgreifen. Gleichzeitig plane man gemeinsam mit den 132 Gemeinden einen positiven Wettbewerb zur Impfung unter dem Motto "Kärntens Gemeinden impfen", kündigte der Landeshauptmann an. Auch Ärzte und Gesundheitsberufe sollen eingebunden werden.

Gesundheitslandesrätin Beate Prettner (SPÖ) erklärte, der R-Faktor liege in Kärnten derzeit bei 1,8. "Wir müssen ihn unter eins kriegen." Sie appellierte neuerlich an die Bevölkerung, sich impfen zu lassen. Bei den Kärntner Impfstraßen, die auch am Sonntag offen haben, gebe es freie Kapazitäten. Die Entwicklung bei den Impfungen bezeichnete Prettner als positiv: Die wöchentlichen Impfzahlen seien in den letzten Wochen von 8.000 auf 18.000 und in der vergangenen Woche auf 32.000 gestiegen.

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