Hintergrund ist der Zwist um PCR-Tests von Dunst vor der letztwöchigen Landtagssitzung, zu der sie verspätet erschienen war. Nach einem zunächst positiven PCR-Test sei sie erneut – negativ – getestet worden. Laut Labor hätten beim ersten Test wegen eines Problems bei einer Charge „alle Proben nochmals ausgewertet werden müssen“. Erst nach Aufhebung ihrer Absonderung durch die zuständige BH Güssing sei sie ins Landhaus gefahren, so Dunst.
ÖVP-Klubchef Markus Ulram wiederholte gestern Zweifel und forderte von Dunst „die Offenlegung sämtlicher Korrespondenzen in mündlicher und schriftlicher Form“.
Was die ÖVP wissen will: Wie konnte die Präsidentin trotz Absonderungsbescheids nach positivem Test zum zweiten Test außer Haus gehen? Wenn die ganze Charge des ersten, positiven, Tests überprüft werden musste, wären Dutzende Personen betroffen. Und: Wie konnte Dunst das finale negative Testergebnis „innerhalb von fünf Stunden“ erhalten und wie sei freitesten vor den gesetzlich normierten fünf Tagen möglich? Ulram: Entweder sei die Präsidentin „gleich als gleicher“ und von der BH Güssing „privilegiert behandelt“ worden oder ihre Aussagen „stimmen nicht“.
Die ÖVP möchte von dem für Gesundheit und Behörden zuständigen LH Hans Peter Doskozil (SPÖ) innerhalb einer Woche (statt der üblichen sechs Wochen) Antworten auf mehr als 30 Fragen. Bleiben sie aus oder genügen der ÖVP nicht, gebe es Anzeigen. Es gehe um vorsätzliche oder fahrlässige „Gefährdung von Menschen durch übertragbare Krankheiten“, § 178 und 179 des Strafgesetzbuchs.
Güssings Bezirkshauptfrau Nicole Wild teilt mit: Nachdem Dunst vom Labor informiert worden sei, „dass der von ihr privat gemachte PCR-Test falsch positiv sein könnte, und sie bei einem weiteren PCR-Test negativ getestet wurde, hat die Behörde zur Überprüfung einen dritten PCR-Test angeordnet“ – der ebenso negativ war; danach sei die Absonderung aufgehoben worden. Es sei kein freitesten, sondern die „Abklärung eines möglicherweise falschen PCR-Tests“ gewesen. Ein vom KURIER befragter Labor-Experte verneint, dass bei fehlerhaften Chargen Dutzende Menschen betroffen sein müssen.
Zu Gerüchten, einer ihrer Fahrer sei nun auch Covid-19-positiv, sagt Dunst mit Verweis auf Datenschutz nichts. Die ÖVP-Angriffe seien indes „völlig aus der Luft gegriffen“. Gingen diese „persönlichen Angriffe“ weiter, überlege sie „Klagen wegen Kredit- und Rufschädigung“.
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