Commerzialbank Mattersburg: Steuerfahnder fordern Beschuldigtenliste an

Commerzialbank Mattersburg: Steuerfahnder fordern Beschuldigtenliste an
Laut einem Kundenbetreuer soll die CBM 2011 für veranlagte Gelder sogar 2,5 Prozent Provision vergütet haben.

Das Ermittlungsverfahren um die Commerzialbank Mattersburg (CBM) ist um zwei Facetten reicher. Im Mittelpunkt stehen die Steuerfahndung und Provisionszahlungen. Bisher hatten die Steuerfahnder nur gegen den früheren CBM-Aufsichtsrat und Dachdeckerei-Betreiber Ernst Zimmermann ermittelt. Wie der KURIER berichtete, wird ihm Abgabenhinterziehung vorgeworfen. Laut Aktenlage soll er 424 fingierte Rechnungen in Höhe von insgesamt 10,52 Millionen Euro ausgestellt haben. Die Namen der Kunden soll er dem Telefonbuch entnommen haben. Das Geld soll aus der Bank gestammt haben. Zimmermanns Anwalt will zum laufenden Verfahren nicht Stellung nehmen.

Die Steuerfahnder wollen ihre finanzrechtlichen Ermittlungen anscheinend auf den gesamten Commerzialbank-Strafakt ausdehnen. Denn sie haben kürzlich die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft ersucht, ihr „wie besprochen eine Beschuldigtenliste samt verfolgter Delikte und die bisherigen Zwischenberichte des Sachverständigen Karl Hengst- berger“ zu übermitteln.

Indes sollen die Banker Martin Pucher und Franziska Klikovits einzelnen Personen Provisionen dafür gezahlt haben, dass Millionenbeträge bei der Commerzialbank veranlagt wurden.

Laut einem Kundenbetreuer soll die CBM 2011 für veranlagte Gelder sogar 2,5 Prozent Provision vergütet haben. Die Provisionen waren zum Teil höher als der angebotene Zinssatz. Später war die Provision geringer.

So soll ein Berater eines Wiener Konzerns, der rund 30 Millionen Euro bei der Commerzialbank gebunkert hatte, 2016 abkassiert haben. Angeblich soll dieser Berater für veranlagte Termingelder in Höhe von insgesamt 23 Millionen Euro rund 190.000 Euro Provision eingestreift haben. Unklar ist, ob das auch alles war.Möchel/Orovits/Schreiber

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