Vier Jahre im Amt: Ein Spitzenpolizist über Erfolge und Herausforderungen

Sich ein Informantennetzwerk aufbauen, Einvernahmen führen und mit rotem Faden ermitteln – all das hat Andreas Holzer in 32 Jahren als Polizist zur Genüge getan. Seit vier Jahren hat er als Direktor des Bundeskriminalamts (BK) noch ein weiteres Ziel: die Kriminalpolizei „zukunftsfit“ machen.
„Die Ermittlungsabteilung wird das Herzstück der Kriminalarbeit bleiben, aber künftig brauchen wir Old-School-Ermittler genauso wie Kollegen, die sich im Darknet auskennen.“
Unter Holzers Leitung ist in dieser Richtung viel passiert – Stichwort Cyber-Cobra und Kriminaldienstreform. Vor allem die Umsetzung Letzterer erachtet er unter einer neuen Regierung als essenziell. Passend zu den digitalen Bemühungen verweist Holzer auf erste Erfolge. Wie ein Ausblick auf die in Entstehung befindliche Kriminalstatistik zeigt, war die Internetkriminalität in Österreich im Vorjahr entgegen des langjährigen Trends rückläufig (minus sechs Prozent).
Plus zehn Prozent bei "fremden Tatverdächtigen"
In anderen Bereichen sei keine Trendumkehr zu erkennen, sagt Holzer. Von 1.400 strafrechtlichen Delikten pro Tag entfielen 36 Prozent allein auf Wien. Die Anzahl ausländischer Tatverdächtiger sei im Steigen – seit 2015 um zehn Prozent. Insgesamt gingen 2023 der Statistik zufolge 47 Prozent der angezeigten Verbrechen auf „fremde Tatverdächtige“ zurück. Syrer würden bei den Anzeigen hinter Rumänen und Deutschen Platz drei einnehmen.
Davor, dass es ein Problem mit unmündigen Straffälligen gebe, habe die Exekutive übrigens schon vor Jahren gewarnt, so der Spitzenpolizist – ein Problem, dass die Polizei alleine nicht lösen könne. In Bereichen, wo das möglich ist, will Holzer mit seinem Team aber weiter stets zur Stelle sein. Im Idealfall auch nach 2026, wenn sein Vertrag ausläuft: „Ich bin mein ganzes Leben Polizist. Seit vier Jahren als BK-Direktor. In dieser Rolle habe ich noch viel vor.“ Stro
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