Brite beim Fotografieren an der "Himmelsleiter" abgestürzt

Bergung am Donnerkogel
Der Mann erlitt schwerste Rückenverletzungen. Er musste mit Hilfe von drei Hubschrauberteams vom Donnerkogel geborgen werden.

Der Klettersteig am zwischen den Bundesländern Salzburg und Oberösterreich im Salzkammergut gelegenen Donnerkogel (2.055m) gilt als extrem schwierig. Das Highlight der Tour ist die sogenannte "Himmelsleiter", die zwischen zwei Felsen gespannt 40 Meter über einen Abgrund führt.

In diesem Abschnitt der Tour wollte ein Brite am Dienstagabend um 19.15 Uhr ein Foto von seinen zwei Begleitern aufnehmen. Dazu hängte er sich aus dem Stahlseil des Steigs aus und verlor den Halt. Der Mann stürzte über eine steile Schotterverschneidung Richtung Gosausee (Gemeinde Gosau in Oberösterreich).

Bergung am Donnerkogel

„Es war unglaubliches Glück dabei, dass der Mann nach rund 40 Metern überhaupt zum Liegen kam“, sagt der Tennengauer Bezirksleiter der Bergrettung und Einsatzleiter der Ortsstelle Annaberg in Salzburg, Werner Quehenberger. Der Brite habe bei dem Unfall schwerste Rückenverletzungen erlitten.

Er war alles andere als für eine derartige Tour notwendig ausgerüstet, wie Maria Rielder, Pressereferentin Bergrettung Salzburg, bestätigt. So trug der Brite etwa simple Sneakers. "Das haben wir leider immer wieder", so Riedler. Doch die Hinweise auf adäquate Tourenvorbereitung und Ausrüstung würden verhallen.

Bergung am Donnerkogel

Auf mehreren Internetseiten wird die Begehung des Donnerkogel-Klettersteigs in Begleitung eines Bergführers empfohlen. 

Mann hätte ohne Hubschrauber nicht überlebt

Die Bergung des Mannes gestaltete sich extrem herausfordernd und langwierig. Drei Hubschrauberteams waren dafür nötig. Einen terrestrischen Abtransport hätte der Mann nicht überlebt, ist Quehenberger überzeugt.

Das zunächst alarmierte Rettungshubschrauberteam von Martin 1 konnte keine Taubergung machen, da die Himmelsleiter – eine etwa 40 m lange Riesenleiter - genau davor war. 13 Annaberger Bergretter wurden vom Rettungshubschrauberteam und vom alarmierten Polizei-Hubschrauberteam mit Bergematerial zum Gipfelbereich geflogen.

Bergung am Donnerkogel

„Der Mann wurde vom Notarzt bei der Unfallstelle erstversorgt. Wir haben den Schwerstverletzten mittels Dyneema-Seil aus dem steilen Bereich raufgezogen“, so Quehenberger, „doch die bereits einbrechende Dunkelheit setzte uns zeitlich zu und machte eine spätere Taubergung durch die anwesenden Hubschrauberteams leider unmöglich."

Denn diese sind nicht mit einer Außenbordwinde ausgerüstet, die bei Taubergungen in der Dunkelheit in Österreich vorgeschrieben sind.

Deshalb wurde auch noch das ARA-Rettungshubschrauberteam aus Kärnten alarmiert. Dieses konnte den Briten in der Dunkelheit schließlich mittels Außenwinde an Bord nehmen und ins Klinikum Schwarzach fliegen. Der Einsatz dauerte bis nach Mitternacht.

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