Armer Hase: 17.000 Tiere werden im Straßenverkehr getötet

Straßen sind für Hasen lebensgefährlich – nicht nur zu Ostern, wenn besonders viele Autos unterwegs sind. Jährlich werden in Österreich mehr als 17.000 Hasen von Kraftfahrzeugen angefahren und getötet, heißt es von VCÖ und WWF.
"Die ständige Erweiterung des Straßennetzes führt gemeinsam mit der Zersiedelung zu mehr Verkehr. Das ist eine Katastrophe für Wildtiere und ihre Lebensräume", sagt WWF-Experte Simon Pories.
VCÖ und WWF fordern deshalb "einen Stopp der Zersiedelung und eine verbindliche Obergrenze für den Bodenverbrauch". Dass die neue Bundesregierung "den Straßenbau weiter forcieren" wolle, missfällt dem Verkehrsclub und dem World Wildlife Fund gleichermaßen.
NÖ Spitzenreiter vor OÖ, kleines Burgenland auf Platz 3
Im Bundesländer-Vergleich fielen in Niederösterreich mit 8.486 Tieren die meisten Hasen dem Straßenverkehr zum Opfer, berichtet der VCÖ mit Berufung auf die Statistik Austria und die Bezirkshauptmannschaften.
Es folgen Oberösterreich (3.887), das Burgenland (2.215) und die Steiermark (2.065) vor Kärnten (441), Salzburg (330), Wien (51) und Vorarlberg (10). In Tirol wurden keine Wildunfälle erfasst.
Erfasst werden von der Statistik nur die bei der Bezirkshauptmannschaft eingegangenen Meldungen. In den vergangenen zehn Jahren wurden in Österreich demnach insgesamt 205.000 Hasen und Wildkaninchen beim Überqueren von Straßen angefahren und getötet.
Zusätzlich verenden mehr als 50.000 andere Wildtiere, wie Rehe, Fasane und Füchse im Straßenverkehr.
"Österreich wird von mehr als 128.000 Kilometern Straßen durchzogen. Damit wird der Lebensraum der Hasen und auch vieler anderer Wildtiere zerschnitten. Der Straßenverkehr wird vielen Tieren zum tödlichen Verhängnis“, verdeutlicht VCÖ-Sprecher Christian Gratzer.
Täglich werden elf Hektar Boden versiegelt
Eine Reduktion des massiven Bodenverbrauchs und ein Stopp der Zersiedelung sei angesichts dieser Situation unumgänglich. Im Schnitt gingen von 2015 bis 2024 täglich rund 11 Hektar an wertvollen Böden verloren, wie aktuelle Berechnungen des WWF zeigten. Damit liege Österreich "weit über dem versprochenen Ziel von 2,5 Hektar pro Tag".
Allein das Straßennetz bedecke bereits eine Fläche von 1.600 Quadratkilometern. Das entspricht weit mehr als der Hälfte der Fläche Vorarlbergs, so VCÖ und WWF.
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