Anklagen nach tödlichem Corona-Cluster in steirischem Pflegeheim fertig

Anklagen nach tödlichem Corona-Cluster in steirischem Pflegeheim fertig
Staatsanwaltschaft Leoben soll fünf Beschuldigte wegen vorsätzlicher Gefährdung vor Gericht bringen wollen.

Nach den vielen Corona-Fällen im Pflegeheim "Tannenhof" im obersteirischen St. Lorenzen im Mürztal und dem benötigten Einsatz des Bundesheeres im Jahr 2020 hat die Staatsanwaltschaft Leoben nun offenbar eine Anklage fertig: Wie die Kronen Zeitung Mittwochabend in ihrer Online-Ausgabe berichtete, sollen sich offenbar fünf Beschuldigte vor Gericht verantworten müssen. Die Anklage ist noch nicht rechtskräftig.

18 Todesfälle

Da die Anklageschrift noch nicht an alle zugestellt sein dürfte, wurde der Bericht auf APA-Anfrage von der Staatsanwaltschaft vorerst nicht bestätigt. Im November und Dezember 2020 gab es neben den zahlreichen Coronavirus-Erkrankten in dem Pflegeheim in der Obersteiermark auch 18 Todesfälle. Der Betreiber und die Mitarbeiter schienen überfordert, weshalb das Bundesheer zum Assistenzeinsatz anrücken musste. Gegen die Verantwortlichen des Pflegeheims wurde nun jahrelang ermittelt und zahlreiche Gutachten eingeholt.

Konkret soll es um das Delikt der vorsätzlichen Gefährdung von Menschen durch übertragbare Krankheiten gehen. Von den 18 verstorbenen Bewohnerinnen und Bewohnern sollen elf nicht nur mit sondern an ihrer Coronavirus-Infektion gestorben sein, sollen Gerichtsmediziner festgestellt haben. Von schweren hygienischen Mängeln ist die Rede, hieß es im Bericht der Kronen Zeitung.

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