Ärztekammer: Steinhart wird Wiener Präsident, Szekeres im Bund out

Ärztekammer: Steinhart wird Wiener Präsident, Szekeres im Bund out
Reformkoalition einigt sich auf Präsident Steinhart. Wahlsieger „Vereinigung“ fixiert Bündnis mit mehreren Gruppierungen.

Knapp eine Woche nach der Ärztekammerwahl in Wien hat sich bereits eine neue Koalition formiert. Diese hat sich für Johannes Steinhart als neuen Präsidenten der Ärztekammer für Wien geeinigt. Damit wird seit längerer Zeit wieder der stimmenstärkste Kandidat nach der Wahl Präsident.

In den vergangenen beiden Perioden (2012 und 2017) war mit Thomas Szekeres der Zweitstärkste als Präsident hervorgegangen. Er wurde 2017 dann auch Präsident der Österreichischen Ärztekammer. Nachdem er nun seinen Posten als Landes-Chef verliert, kann er auch nicht mehr Bundesärztekammer-Chef werden.

67-jähriger Urologe

Steinhart gehört der ÖVP-nahen Ärztefraktion "Vereinigung" an. Er war zuletzt Vizepräsident der Wiener und der Bundes-Ärztekammer. In beiden Gremien leitete er die Kurie der Niedergelassenen Ärzte. Der 67-Jährige betreibt eine Urologie-Ordination in Simmering. Bis 2015 war er ärztlicher Leiter des Krankenhauses Göttlicher Heiland in Hernals.

ÖAK-Vize Steinhart bemängelt die fehlenden Tests

Johannes Steinhart

Die Wahl selbst findet in der konstituierenden Sitzung der Ärztekammer am 3. Mai 2022 statt. Die Wiener Koalition besteht neben der "Vereinigung" von Steinhart aus den Gruppierungen „Turnusärzte für Turnusärzte - Assistenzärzt*inneninitiative“, „We4U“, „Grünen Ärztinnen und Ärzten“, „Asklepios - die Alternative mit Mut“, „Wahlärzten Wien“ und „Liste Integrative Medizin“.

Inhaltlich hat sich die neue Koalition auf wesentliche Punkte geeinigt. Im Zentrum steht dabei die deutliche Verbesserung der Arbeitsbedingungen für Spitals- und niedergelassene Ärztinnen und Ärzte. Hier gilt es laut darauf zu achten, den Beruf gerade aufgrund des bereits einsetzenden Ärztemangels gerade für junge Menschen deutlich zu attraktiveren, heißt es in einer ersten Ankündigung des Bündnisses.

Verjüngung

"Wir wollen einen Modernisierungsschub für die Kammer einleiten", sagt Steinhart am Montag zum KURIER. Das zeige sich schon an der großen Zahl an jüngeren Kollegen, die jetzt Funktionen übernehmen wollen. "Es setzt ein Generationenwechsel ein."

Noch ist Steinhart nicht offiziell bestätigt. Deshalb gibt er sich auf die Frage, ob er auch Präsident der Bundeskammer werden will, ausweichend. "Ich will nichts ausschließen", sagt er. In Kammerkreisen werden ihm durchaus gute Chancen eingeräumt, diesen Posten zu erobern. Die Entscheidung fällt am 24. Juni.

 

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