Die Kritikpunkte am Buchungssystem für Busse
2018 wurde für Reisebusse ein digitales Buchungssystem mit Zeitslots eingeführt. Der Ansturm konnte noch vor Corona von ursprünglich 50.000 Bussen im Jahr auf 35.000 reduziert werden. Fahrten werden deshalb aber nicht weniger, weil Busse die beiden Terminals im Nonntal und in der Paris-Lodron-Straße anfahren, Gäste aussteigen lassen, dann am Stadtrand parken und zum Abholen wieder zurück in die Stadt fahren.
Ein weiterer Kritikpunkt: Nicht jeder nutzt das gebührenpflichtige System. Es ist immer wieder zu beobachten, dass Buschauffeure irgendwo in der Stadt ihre Gäste schnell aussteigen lassen. Das bremst den Verkehrsfluss oft zusätzlich.
„Wir müssen die Tagestouristen am Stadtrand abfangen“, kritisiert Bürgerlisten-Klubchefin Ingeborg Haller. Es sei endlich an der Zeit, ein funktionierendes P&R-System auf die Beine zu stellen. Die ÖVP bremse zu sehr, so Haller. Vor allem beim Messezentrum sei ein Ausbau dringend notwendig. Auch ein Shuttle-Dienst wird im Moment nur im Sommer angeboten.
Man einigte sich zuletzt in der Stadtregierung darauf, einen Ganzjahresshuttle zu prüfen. Geld aus dem abgesagten Ausbau der Mönchsberggarage in der Altstadt soll in P&R mit Shuttleservice fließen. „Der Ansturm geht zu weit“, wettert auch Kay-Michael Dankl (KPÖ Plus). P&R müsse zur „standardmäßigen Anreiseform werden“, so Dankl.
Bürgermeister reagiert verärgert
Stadtchef Harald Preuner (ÖVP) reagiert verstimmt auf die Kritik: „Hören wir doch mit der Jammerei auf. Salzburg sollte froh sein, dass nach Corona Gäste kommen.“ Der Reisebus-Ansturm habe sich mit 190 Bussen am vergangenen Samstag in Grenzen gehalten. Zum Vergleich: „2019 waren es am zweiten Adventsamstag 300 Busse. Wir lagen bei 60 Prozent.“
In Linz war das vergangene Wochenende zwar gut ausgelastet, auch touristisch, zu Problemen sei es allerdings nicht gekommen. Reisebusse würden die angebotenen Stellplätze annehmen, zusätzliches Chaos habe es dadurch nicht gegeben.
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