Achtung, Baustelle: Wo die Wiener Öffis in den Ferien nicht fahren können

Am Schienenersatzverkehr haben die ÖBB seit dem vergangenen Jahr noch gefeilt. Heuer gibt es gleich von Anfang an zwei Verbindungen: Eine direkte Verbindung und eine mit Zwischenhalten.
Es ist ein schwacher Trost für jene, die im Sommer mit öffentlichen Verkehrsmitteln durch Wien müssen, dass während der Ferien 20 Prozent weniger Fahrgäste im Öffi-Verkehr zu verzeichnen sind. Denn das geringere Fahrgastaufkommen ist ein entscheidender Grund dafür, gerade im Sommer auf Großbaustellen im öffentlichen Verkehr zu setzen. Und da kommen dann auch gleich mehrere Einschränkungen zusammen.
Wichtigste Baustelle in Wien ist die Schnellbahn-Stammstrecke. Zwischen Praterstern und Floridsdorf fahren ab kommendem Samstag, 28. Juni, bis 1. September (4 Uhr), keine Züge. Diese Sperre ist Teil des mehrjährigen Sanierungsprogramms auf der Stammstrecke, dem „Rückgrat“ des Wiener ÖBB-Liniennetzes.
Im Dezember 2027 soll das Programm abgeschlossen sein, dann lassen sich mehr Züge in dichteren Intervallen durch Wien schleusen. Was zu einer spürbaren qualitätsvollen Verbesserung im öffentlichen Verkehr führen soll.
Im Gegensatz zum Vorjahr gibt es heuer von Anfang an einen Direktbus zwischen Praterstern und Floridsdorf als Ersatz, ebenso fährt ein Bus über Traisengasse und Handelskai nach Floridsdorf und zurück.

Die Einschränkungen in Wien.
Ausweichroute gesperrt
Die U4 wird in Kombination mit der U6 gerne als Ausweichroute für den gesperrten S-Bahn-Abschnitt Richtung Norden genommen. Umgekehrt übrigens auch. Nur eben wieder nicht in diesem Sommer, denn wie im Vorjahr ist die U4 teilweise gesperrt, erneut zwischen Schottenring und Friedensbrücke. Zwischen Heiligenstadt und Friedensbrücke ist sie unterwegs, ebenso zwischen Schottenring und Hütteldorf. Im gesperrten Bereich wird die 120 Jahre alte Tunnel-Infrastruktur erneuert.
Fahrgäste können auf die Straßenbahnlinie E4 und die umgeleitete Linie D umsteigen, die beide von Nußdorf bis zum Schottenring fahren.
Bim auch eingeschränkt
Am Kärntner Ring, am Schubertring und am Universitätsring werden die Gleise getauscht. Die Linien D, 1, 2 und 71 werden dafür zeitweise kurzgeführt oder umgeleitet. Zudem finden in den kommenden Monaten Gleisarbeiten in der Schlachthausgasse und am Rennweg, in der Jörgerstraße, am Margaretengürtel und auf der Hohen Warte statt.
Im Herbst gehen mit den Linien 12 und 27 zwei neue Straßenbahnenlinien in Betrieb. Die Bauarbeiten für die Verlängerung der Linie 18 bis zum Stadion wurden im Juni schon gestartet, sie fährt regulär zwischen Burggasse, Stadthalle und Fasangasse, dann wird sie über Rennweg und Landstraße zur Matthäusgasse geführt.
Mühsamer Sommer am Öffi-Weg nach Wien
Für Wien-Pendlerinnen und Pendler aus Niederösterreich ist ab 28. Juni Geduld bis 1. September gefragt – seit Tagen weist die Stimme von Chris Lohner in allen Zugverbindungen schon darauf hin: Auf der Südbahn kommt es zu Einschränkungen zwischen Mödling und Leobersdorf bzw. Wiener Neustadt.
Zum Teil gibt es einen Schienenersatzverkehr, zum Teil wird über die Pottendorfer Linie umgeleitet. Auch die CJX-Verbindungen aus Wiener Neustadt werden umgeleitet, Halte in Baden entfallen deshalb zwischen 28. Juni und 8. August.
Zwischen Fischamend und Wolfsthal (am ersten Wochenende ab Flughafen Wien) wird der Zugverkehr aufgrund von Bauarbeiten zur Gänze eingestellt, ein Schienenersatzverkehr wird eingerichtet – ebenso zwischen Mistelbach und Laa an der Thaya.
Mit Einschränkungen müssen die Fahrgäste auch auf der Strecke zwischen Deutsch Wagram und Gänserndorf rechnen. Dort wird die Strecke im Sommer nur eingleisig geführt, zum Teil gibt es einen Schienenersatzverkehr; auch die Fahrpläne werden über den Sommer rund um Wien weitreichend geändert. Die ÖBB appellieren, sich vor Fahrtantritt genau zu informieren. JKL
Kommentare