65 Diebstähle: Siebenköpfige Bande aus Ungarn geschnappt

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37 der Diebstähle wurden allein im Burgenland durchgeführt. Aber auch in Niederösterreich und der Steiermark schlug die Bande zu.

Burgenländische Ermittler haben eine Serie von 65 in Ostösterreich verübten Diebstählen mit einem Gesamtschaden von mehr als 337.000 Euro geklärt. Als Verdächtige wurden sechs Männer im Alter von 18 bis 41 Jahren, darunter der 21-jährige Haupttäter, sowie weiters seine 15-jährige Freundin ausgeforscht, erläuterte der stellvertretende Landespolizeidirektor Werner Faschig am Montag in Eisenstadt.

Die Serie hatte im vergangenen November mit einem Traktordiebstahl in Liebing im Mittelburgenland begonnen, der später im ungarischen Köszeg gefunden wurde. In den folgenden Wochen hätten sich die Eigentumsdelikte im Mittelburgenland und in den niederösterreichischen Bezirken Neunkirchen und Wiener Neustadt gehäuft, berichtete Fasching. Neben 18 Fahrzeugdiebstählen gehen auf das Konto der Gruppe auch Einbrüche in Wohnhäuser und Sportanlagen sowie Treibstoffdiebstähle.

Die gestohlenen Autos benützte die Bande für ihre Diebestouren. „Wenn der Tank leer war, haben sie das Fahrzeug einfach stehengelassen und haben das nächste gestohlen“, schilderte Fasching. In Ungarn sei es auch zu Verfolgungsjagden gekommen, einmal passierte dabei ein Unfall. 17 der 18 gestohlenen Fahrzeuge wurden sichergestellt, zwei davon in Österreich. Der mutmaßliche Haupttäter wurde in Ungarn mit einem gestohlenen Fahrzeug erwischt. Im Februar wurde er verhaftet und sitzt im Nachbarland im Gefängnis. Aufgrund der durch die Coronakrise erfolgten Grenzschließungen stellten auch die Komplizen die Diebestouren ein.

Tätern leicht gemacht

Leider hätten die Bestohlenen es den Tätern sehr leicht gemacht, meinte der Generalmajor: Alle gestohlenen Autos seien unversperrt gewesen, auch die Schlüssel waren in den Fahrzeugen. Er appellierte deshalb an die Bevölkerung, „Autos sowie Wohnhäuser, Garagen und sonstige Objekte immer versperrt zu halten“.

Von den 65 Diebstählen wurden 37 im Burgenland, 22 in Niederösterreich und sechs in der Steiermark im Bezirk Hartberg verübt. „Die Objekte beziehungsweise die Autos hat sich der Haupttäter während seiner Tätigkeit als Prospektzusteller in diesen Bereichen ausgesucht“, erläuterte der Leiter des Landeskriminalamtes Burgenland, Oberst Ernst Schuch.

Die Bande sei diese dann gezielt angefahren. Die Gruppe sei immer wieder in verschiedenen Zusammensetzungen nach Österreich gekommen: „Der Haupttäter war immer dabei.“ Tatorte waren Scheunen, Schuppen, zum Teil auch Vereinshäuser, auch in zwei Wohnungen wurde eingebrochen. Das Diebesgut bestand hauptsächlich aus Werkzeug, Bohrmaschinen, Kaffeemaschinen sowie Sportausrüstung und -bekleidung.

"Trophäenjäger"

Auch Pokale nahmen die Täter mit und schafften diese nach Ungarn. Ein Hehler aus dem Raum Szombathely habe das Diebesgut abgekauft. Ein Großteil sei im Zuge von Hausdurchsuchungen bei den Verdächtigen beschlagnahmt worden, berichtete Chefinspektor Ewald Hausleitner, der die „hervorragende Zusammenarbeit“ mit den ungarischen Ermittlern lobte - in diesem Fall mit der Kripo Szombathely.

Die Verdächtigen, alle sind aus Ungarn, seien geständig. „Sie waren zum Tatzeitpunkt alle arbeitslos und haben sich mit dem Erlös aus der Beute den Lebensunterhalt finanziert.“ Die Staatsanwaltschaft Szombathely wolle nun den Fall an sich ziehen, damit er in Ungarn verhandelt wird.

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