140 Betten gesperrt: KUK-Belegschaftsvertretung schlägt Alarm
Im Linzer Kepler Uniklinikum (KUK), dem mit 1.830 Betten und ca. 7.000 Beschäftigten zweitgrößten Krankenhaus Österreichs, sind derzeit aus Personalmangel 140 Betten gesperrt.
Betriebsrat und Gewerkschaft younion haben daher am Dienstag zu einer Betriebsversammlung geladen, in der ein Aktionsplan gefordert wurde, um das Problem, das bereits vor der Pandemie existiert habe, aber durch sie noch verschärft worden sei, anzugehen. Auch "gewerkschaftliche Maßnahmen" stehen im Raum.
"Schon zuvor (vor Corona, Anm.) haben nachweislich 20 Prozent zu wenig Beschäftigte im Krankenhausbereich in Oberösterreich gearbeitet", kritisierte Med Campus Angestelltenbetriebsratsvorsitzender Helmut Freudenthaler in einer Presseaussendung. Diese 20 Prozent würden sich auf viele Berufsgruppen - von Reinigungskräften bis hin zu Ärztinnen und Ärzten - verteilen.
Auch wenn die Zahl der Coronapatienten zurückgehe sei keine Entspannung in Sicht und "die Beschäftigten sind am Ende ihrer Kräfte", so ÖGB-Landesvorsitzender und AK-Präsident Andreas Stangl. "Das wird aber seitens der Landesregierung nicht genügend respektiert. So kann es nicht weitergehen", es brauche "bindende und nachhaltige Gegenmaßnahmen zur Sicherung der Gesundheitsversorgung und akzeptabler Arbeitsbedingungen für die Beschäftigten".
Derzeit seien täglich bis zu 140 Betten gesperrt, weil das Personal zur Versorgung der Patienten fehle, schilderte Betriebsratsvorsitzender Michael Gruber.
Die Wartelisten würden "überdimensional" wachsen, das größte Problem sei die massiv unterbesetzte Pflege, verlangte er einmal mehr zusätzliches Unterstützungspersonal. Der oberösterreichischen Landesregierung werfen die Belegschaftsvertreter "Untätigkeit" vor.
"Sollten sich keine konkreten Maßnahmen zeitnahe abzeichnen, werden - wie heute in der Betriebsversammlung einstimmig beschlossen - weitere gewerkschaftliche Maßnahmen folgen", kündigte Gruber an.
Aus dem Spital wurde die Zahl der 140 temporär gesperrten Betten bestätigt. Man wolle damit dem Personal, das in der Pandemie stark belastet war, die Möglichkeit geben, Urlaub abzubauen, so eine Sprecherin.
Kommentare